Island. Eishöhlen sind in den vergangenen Jahren auf Island zu einem Besucherhit geworden. Neben den natürlichen Höhlen gibt es auch einen menschengemachten Eistunnel. Nun ist eine weitere künstliche Eishöhle geplant. Das berichtet Iceland Monitor.
Natürliche Eishöhlen sind vergängliche Gebilde. Sie entstehen auf trockenfallenden Schmelzkanälen im Gletscher oder durch geothermische Hitze und können normalerweise nur im Winter besucht werden, weil sie nur dann stabil und trocken sind. Zudem verändern sie sich im Laufe der Saison, die Guides müssen jeden Herbst prüfen, wo es nun geeignete Eishöhlen gibt.
Dieser Willkür machte das isländische Unternehmen „Into the Glacier“ vor einigen Jahren ein Ende: Sie gruben einen Eistunnel in die Westseite des Langjökull, des zweitgrößten isländischen Gletschers. Der Eistunnel wurde 2015 für Publikum geöffnet und ist auch im Sommer betretbar. Die Gänge sind insgesamt 550 Meter lang. Der Eingang zur Eishöhle liegt weit oben auf dem Gletscher. Es wurde zwar ein möglichst geeigneter Teil dafür ausgesucht, aber alles Gletschereis bewegt sich.
Den Touristen Eis zeigen können
Der Erfolg der künstlichen Eishöhle dürfte auch das Reiseunternehmen Mountaineers of Iceland inspiriert haben. Sie haben ebenfalls die Genehmigung beantragt, eine künstliche Eishöhle zu bauen, in einem anderen Teil des Langjökull, der Suðurjökull heißt, und sie auch erhalten. Zu Iceland Monitor sagt der Co-Gründer des Unternehmens, bisher hätten sie Touristen in natürliche Eishöhlen geführt, doch diese würden im Zuge des Klimawandels wegschmelzen. Er möchte den an Eis interessierten Touristen jedoch etwas anbieten können, insbesondere jetzt, wo die Zahl der Besucher falle. Der Eingang wird auf 800 Metern Höhe sein, am Fuß des Gletschers. Der geplante Tunnel soll allerdings nur 100 Meter lang werden.
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