Grönland. Zwei Geologen betreiben gerade Höhlenforschung in Grönland. Die Höhlen befinden sich in einem Nunatak (eisfreiem Gipfel) im Wordie-Gletscher in Nordostgrönland. Der Plan: Proben der Tropfstein-Ablagerungen darin nehmen. Diese sind älter als das Eis und erlauben Rückschlüsse auf die Zeit davor. Das meldete das Institut für Geologische Untersuchungen in Dänemark und Grönland, GEUS.
Die Höhlen im C.H. Ostenfeld Nunatak wurden 1977 entdeckt, seitdem war nie wieder jemand dort, denn sie liegen ziemlich unzugänglich. GEUS-Forscher Peter Frykman leitete damals die Expedition. Die ersten 20 Meter der jeweiligen Eingänge und einige mit Blitz gemachte Fotos – mehr war damals nicht drin. Umso neugieriger ist Frykman nun, zu den Höhlen zurückzukehren, in die er als junger Mann nur einen Blick werfen konnte. Begleitet wird er von Bogdan Onac von der Universität of South Florida, Spezialist für Höhlenforschung und Paleoklima.
Rückkehr nach 46 Jahren
Anlass für die Rückkehr nach 46 Jahren ist, dass auf den Fotos einige Tropfstein-Ablagerungen zu sehen sind – und sich vielleicht noch mehr und größere weiter drin in den Höhlen befinden. Diesmal ist die Expedition auf die Erkundung vorbereitet. Anhand der Ablagerung sollen sich Klimadaten ermitteln lassen, die noch weiter zurückgehen als das, was heute anhand von Eisbohrkernen möglich ist. Eisbohrkerne aus Grönland reichen maximal 130 000 Jahre zurück. Die Tropfstein-Ablagerungen könnten möglicherweise sogar bis zu 800 000 Jahre zurückgehen.
„Wir erwarten, dass die Ergebnisse der Untersuchung dazu beitragen, die existierenden Klimamodelle zu verbessern“ so Frykman. Und selbst wenn sich sich nur wenige weitere Tropfstein-Ablagerungen fimden ließen, seien die Daten von größtem Interesse.
Früherer Artikel zum Thema:
Schmelzwasser destabilisiert den Eiskörper auch über kleine Risse