Norwegen/Schweden/Finnland. Die Feuerwehrleute in Nordschweden hoffen auf ein verregnetes Wochenende – damit endlich alle Waldbrände gelöscht werden. Ein besonders großer rast seit Tagen zwischen Kvikkjokk und Jokkmokk. Tatsächlich soll sich die Hitzewelle über Nordeuropa nun abschwächen und es soll zumindest teilweise mehr regnen. Diese Hitzewelle war ungewöhnlich lang – das zeigen Statistiken aus Norwegen und Finnland.
Der heißeste Ort in Schweden war gestern laut SMHI Piteå mit 32,1 °C. Am späten Nachmittag gewitterte es dann auch dort, wie anderswo in Norrbotten. Diese Gewitter brachten zwar letztlich auch etwas Regen, zuvor entzündeten die Blitze aber an vielen Stellen die knochentrockenen Wälder. SVT meldete gestern 30 aktive Waldbrände allein in Norrbotten. Laut SR brannte es während der vergangenen Woche an 280 Stellen in Schweden.
Während viele Brände schnell gelöscht werden konnten, ist dies schwieriger bei solchen im weglosen Land, die nur von Löschflugzeugen und -hubschraubern zu erreichen sind. Zwischen Jokkmokk und Kvikkjokk in der Nähe des Sees Lillselet brennt der Wald seit Tagen, betroffen sind 250 Hektar. Die Rettungskräfte versuchen, ihn mithilfe von Wasser aus der Luft unter Kontrolle zu bekommen und eine Ausbreitung zu verhindern, wo möglich, auch vom Boden aus, aber löschen können sie ihn nicht, wie der Einsatzleiter gegenüber SVT erklärt. Er hofft auf den angekündigten Regen am Wochenende. Auch aus Finnland und Norwegen werden weiterhin zahlreiche Brände gemeldet.
Hohe Temperaturen auch jenseits des Polarkreises
Diese Hitzewelle zeichnete sich weniger durch neue Spitzenwerte aus – auffällig war vor allem, wie lange sie hielt. Für Finnland ist es neuer Rekord, dass 14 Tage lang irgendwo im Land mehr als 30 °C gemessen wurden. Gestern war der Flughafen von Jyvaskylä der heißeste Ort. Zu denen, die zu dieser Serie beitrugen, gehören aber auch Ylitornio Meltosjärvi, Kaskinen Sälgrund und Inari Kaamanen. Ein anderer finnischer Rekord: Die Station Sodankylä Tähtelä auf 67,3 Grad Nord hatte 15 Tage hintereinander mehr als 25°C.
13 Tage lang mehr als 30 °C – im Trøndelag
Das norwegische meteorologische Institut verzeichnet eine Reihe von Stationsrekorden für Juli, viele dieser Stationen sind allerdings noch nicht sehr alt. Neuer Rekord ist die Messung von mehr als 30°C an 13 Tagen hintereinander in Namsskogan und Gartland (Grong) im Trøndelag. Der frühere Rekord – zwölf Tage – ist 43 Jahre alt und wurde in Nesbyen, Buskerud gemessen. Zwölf Tage in Folge hatte nun auch Storforshei, fast am Polarkreis, mehr als 30 °C.
Nun ist zunächst wechselhaftes, nicht mehr ganz so heißes Wetter zu erwarten.
Update 19:30 Uhr: Der Wetterdienst Foreca Suomi meldet zwei Orte in Finnland mit mehr als 30 °C heute – damit verlängert sich die Hitzeserie im Land auf 15 Tage. Nach den Prognosen werden sich im Süden und Osten Finnlands auch noch länger hohe Temperaturen halten.
Früherer Artikel zum Thema: Hitzewelle im hohen Norden dauert an – viele Waldbrände