Island: Noch ein Krater aktiv – Wanderung zur Lava möglich

Reykjanes (Island). In der Kraterreihe Sundhnúksgígar hält der Vulkanausbruch weiter an. Inzwischen ist aber nur noch ein Krater aktiv und nicht mehr sehr produktiv. Da die Lava diesmal Richtung Fagradalsfjall geflossen ist, ist es aktuell jedoch sogar möglich, zu Fuß bis zur frischen Lava zu wandern – sofern die Luftbelastung es zulässt. 

Lavaausbreitung nach dem jüngsten Vulkanausbruch auf Reykjanes. Quelle Iceye/Efla/Verkis/Veðerstofa Íslands

Für eine Besichtigung des aktuellen Vulkanausbruchs kann die Infrastruktur genutzt werden, die für die ersten Ausbrüche ab 2021 im Bereich Fagradalsfjall geschaffen wurde: Der kostenpflichtige Parkplatz 1 am Suðurstrandarvegur und dann der Fußweg B bis zu einem Aussichtspunkt direkt an der frischen Lava. Man geht dort selbstverständlich auf eigene Gefahr. Visit Reykjanes hat einige Informationen zum aktuellen Vulkanausbruch zusammengestellt inklusive einer Karte. Im Blog Island-Fan Kochbuch kann man Fotos von einer Tour dorthin sehen. 

Laut RÚV sind es hin und zurück insgesamt 10 Kilometer. Es verkehrt auch ein geländegängiger Minibus auf der Strecke und nimmt Leute mit. 

Bisher keine neue Magmasammlung unter Svartsengi

Zurzeit ist keine Deformation der Erdoberfläche messbar, was laut Wetterdienst darauf hindeutet, dass der Magmafluss aktuell im Gleichgewicht ist und die Eruption aus Magma gespeist wird, die aus tieferen Schichten der Erdkruste kommt. Es scheint bisher keine neue Magmaansammlung in der Magmakammer unter dem Messpunkt Svartsengi zu geben. 

Alle Straßen offen

Aktuell sind alle Straßen befahrbar. Die Blaue Lagune und auch der Ort Grindavík sind für Touristen offen. Grindavík ist von der Ausbruchsserie besonders betroffen: Zuerst wurden die Häuser und die Infrastruktur durch die Bodendeformation beschädigt. Bei Reparaturarbeiten stürzte ein Mann in eine Spalte und wurde nie gefunden.  Drei Häuser wurden außerdem im Januar 2024 von der Lava vernichtet. Lange war der Ort komplett evakuiert, und ein Großteil der Immobilien wurden von der staatlichen Immobiliengesellschaft Þorkatla aufgekauft. Es gibt jedoch nicht wenige, die wieder dauerhaft in Grindavík leben wollen und hoffen, dass die Ausbruchsserie bald zu Ende ist. 

Information und Prognosen zur Luftbelastung durch den Vulkan:

Früherer Artikel zum Thema: Island: Lavafluss unproblematisch – Luftverschmutzung erheblich

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