Kolari/Pello (Finnland). Der Nachtzug von Kolari nach Helsinki kam gestern nicht weit: Nach etwa 20 Minuten begann die Lok aus noch ungeklärten Gründen zu brennen. Die rund 350 Passagiere mussten zunächst aussteigen, durften aber später in die Wagen zurück. Das Feuer ist gelöscht, spätnachts fuhr der Zug zunächst zurück nach Kolari. Darüber berichtete Yle (schwedisch/finnisch). (Stand 20 Uhr)

Der Zug mit der brennenden Lok stand gestern Abend zwischen Kolari und Pello im Tornetal still. Karte sel/Openstreemap
Wie Zugpassagiere gegenüber Yle berichten, stoppte der Zug etwa 20 Minuten nach der Abfahrt in Kolari auf offener Strecke zwischen Kolari und Pello. Die Passagiere hörten einen Knall. Sie wurden gebeten auszusteigen. Auf einem nur wenige Sekunden langen Video bei Yle sieht man offenen Flammen unter einer Lok und einer riesigen Rauchwolke.
Die staatliche finnische Zuggesellschaft VR konnte gestern Abend nocht nichts zu Ursache äußern. Für die in Pello wartenden Fahrgäste wurde ein Bus nach Oulu organisiert. Spätnachts fuhr der Zug zurück nach Kolari, die gestrandeten Fahrgäste konnten zumindest im Zug übernachten. Am Freitag wurden sie mit dem Bus nach Rovaniemi gebracht, von wo aus sie einen anderen Zug nehmen konnten. Die Lok die gebrannt hatte, ist so schwer beschädigt, dass sie zunächst nicht abgeschleppt werden konnte und das Gleis blockierte.
Mehrere stillstehende Züge innerhalb einer Woche im Norden
Zugpassagiere hatten zuletzt nicht viel Glück im Norden, aus ganz unterschiedlichen Anlässen: Im schwedischen Gällivare standen zwei Züge fast 24 Stunden still, weil sie Gleise aufgrund der Wärme verformt hatten. In Norwegen starteten einige Züge wegen dieser Gefahr gar nicht erst. Dann saßen 400 Leute im schwedischen Bastuträsk wegen eines zunächst nicht bekannten elektrischen Problems neun Stunden lang fest. Und das sind nur die Probleme in den nördlichen Landesteilen.
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