Alta (Norwegen) Der 66-jährige Harald Tunheim und seine Hunde sind die Sieger der diesjährigen längsten Distanz des Finnmarksløpet. Nach 1103 Kilometern inklusive Schneesturm kam er gestern Abend gegen 21.30 Uhr in Alta an. Insgesamt war er sechs Tage, acht Stunden und 38 Minuten unterwegs gewesen. Im Laufe der Nacht folgten Nina Vollen, Roger Dahl und Kristoffer Halvorsen.
Im vergangenen Jahr hatten die Teilnehmer mit zu warmem Wetter zu kämpfen. Diesmal war es ein Schneesturm, der die Ausdauer und das Improvisationstalent der Teilnehmer forderte. Auch Lokalmatador und Spitzenreiter Tunheim musste eineinhalb Stunden auf der Strecke pausieren, weil man nicht einmal mehr die Wegmarkierungen sah. Trotzdem konnte er den Vorsprung halten, den er seit Neiden hatte. Bis zum Checkpunkt Levajok konnte er außerdem mit allen 14 Hunden fahren. Ein Beitrag bei NRK beleuchtet sein Erfolgsrezept: seine langjährige Erfahrung und die Hunde aus seiner eigenen Zucht. Bei der längsten Distanz des Finnmarksløpet startet man mit 14 Hunden im Gespann. Verletzte, kranke und erschöpfte Hunde müssen im Schlitten bis zum nächsten Checkpunkt mitgenommen werden, wo man sie ans Unterstützerteam zu Pflege übergibt. Im Ziel muss jeder Teilnehmer noch mindestens sechs Hunde haben. Tunheim hatte noch elf.
Viele Abbrecher nach dem Schneesturm
In dieser längsten Klasse des Finnmarksløpet, Europas längstem Hunderennen, in diesem Jahr auf 1103 Kilometer eingekürzt, waren 23 Teilnehmer gestartet. Der Deutsche Hendrik Strachnau musste früh abbrechen, ansonsten lief es für alle relativ gut – bis der Schneesturm kam. Der Schneesturm nahm die Sicht und füllte die Spur mit frischem Neuschnee, der mühsam zu fahren war, was auch bei den Hunden die Motivation trübte. Videos und Berichte der Teilnehmer kann man auf Facebook sehen. Der Brite Ben Marsden und der Franzose Daniel Juillaguet erwischte es auf der Bergstrecke zwischen Varangerbotn und Neiden, sie brachen als erste ab und baten um Hilfe, um zurückzukommen, wie NRK berichtet. Nach ihnen entschieden sich noch weitere für einen Abbruch. Von den ursprünglich 23 Teilnehmern sind Stand 22 Uhr neun im Ziel, fünf noch auf der Strecke und die übrigen haben abgebrochen, darunter die wenigen internationalen Teilnehmer.
Sieger bei FL 600: Bjørnar Andersen
In der 600-Kilometer-Klasse des Finnmarksløpet hatten es die ersten am Dienstag noch vor dem Schneesturm ins Ziel geschafft. Es siegte Bjørnar Andersen vor Esben Bech, Ingvild Gabrielsen und der gleich dahinter eintreffenden Maren Loftsgård. Die besten internationalen Teilnehmer in dieser Klasse waren Urho Ahomaa (Platz 5) und Ole Wingren (Platz 6), beide aus Finnland. Der Großteil dieser Klasse geriet jedoch ebenfalls in den Schneesturm. Teilnehmer, die ohnehin gleichauf lagen praktizierten teilweise „Teamarbeit“ und wechselten an kraftraubenden Spitzenposition im Neuschnee ab. Von 54 Startern kamen 29 im Zeitrahmen ins Ziel. Zwei Teilnehmerinnen fielen dieser neu eingeführten Zeitfrist zum Opfer, sie schafften es nur bis Jotka (49 Kilometer vom Ziel in Alta entfernt).
Bei den Jugendlichen siegte die 17-jährige Elisabeth Kristensen zum dritten Mal, vor Narve Krempig und Emma Walseth.
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