Grünes Licht für Graphit-Abbau bei Vittangi

Vittangi (Schweden). Das Umweltgericht in Umeå hat den Abbau von Graphit in Nunasvaara Södra bei Vittangi unter Auflagen genehmigt. Antragsteller war das Unternehmen Talga. Das Graphit von dort soll besonders vorteilhaft für den Bau von E-Auto-Batterien sein. Kritiker des Vorhabens bemängeln die Umweltauswirkungen und die Tatsache, dass Talga eigentlich den Abbau in mehreren Gebieten plant, aber erst eines beantragt hat. Darüber berichtete SVT.

Talga

Talga in Luleå

Vittangi ist ein Teil von Kiruna Kommun. Das Gebiet Nunasvaara Södra liegt etwa zehn Kilometer westlich des Ortes Vittangi am Tornefluss und etwa 50 Kilometer des Ortes Kiruna. Da der Fluss ein Stück weiter zum Grenzfluss mit Finnland wird, wurde auch Finnland um Stellungnahme gebeten. Mehrere Einwände gegen das Vorhaben, unter anderem von Rentierhaltern, Naturschützern und auch von den finnischen Behörden,  beziehen sich darauf, dass die Talga AB eigentlich in insgesamt vier Gebieten Graphit abbauen will. Deshalb müssten auch die Umweltauswirkungen für alle vier Gebiete in ihrer Gesamtwirkung geprüft werden. Dieser Ansicht folgte das Gericht nicht. 

Gericht hält Koexistenz mit Rentierhaltung für möglich

Das Gericht hält eine Koexistenz mit der Rentierhaltung für möglich, da der Abbau nur in der Jahreszeit stattfinden soll, in denen das Gebiet nicht als Weidefläche genutzt wird. Das Gericht hält es auch für möglich, dass die Folgen für das Natura-2000-Gebiet begrenzt werden können. Zu den Auflagen gehören eine Reihe von Schutzmaßnahmen sowie Rücklagen für die Nachbehandlung und Kompensation für verlorene Naturgüter. Talga erhält eine Genehmigung für den Abbau von 120 000 Tonnen Graphit jährlich. Es existiert allerdings noch kein Bebauungsplan für das Gebiet, was die Umsetzung verzögern oder verhindern kann.

Pilotfabrik in Luleå

Das Graphit aus Vittangi soll vergleichsweise hoch konzentriert sein und bei seiner Verarbeitung vergleichsweise geringe CO2-Emissionen verursachen. Talga will daraus selbst in Luleå Anoden herstellen, eine Pilotfabrik existiert dort bereits. Hinter der schwedischen Talga AB steht die australische Talga Group. Bisher kommt das Graphit für Batterien meist aus China. Es besteht aber der politische Wille, Rohstoffe für Batterien auch in Europa abbauen und verarbeiten zu können.

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Graphit aus Vittangi – die bessere Alternative für Batterien?

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