Greifswald. Kunst, Musik, Film und Literatur aus Nordeuropa präsentiert das Festival Nordischer Klang in Greifswald vom 5. bis 15. Mai – in diesem Jahr wieder in gewohnter Form live vor Ort. Auffällig ist diesmal der Schwerpunkt auf samischer Kultur. Außerdem gibt es einige interessante Veranstaltungen mit geschichtlichem Fokus. Das ganze Programm und Karten gibt es hier. Bei vielen Veranstaltungen ist der Eintritt frei.
Zur offiziellen Eröffnung am Freitag, 5. Mai, tritt Multitalent Aurelia Dey aus Schweden mit dem 18-köpfigen Ensemble Avenue auf – dieses umfasst Tänzerinnen, Bläsersektion, Schlagwerk, Geigen und Chor. Der Sound ist geprägt von Afrobeat, Reggae und Dancehall. In den folgenden Tagen sind dann weitere Künstler aus verschiedenen nordischen Ländern zu hören, mit Folk, Jazz, Klassik oder Pop. Ausstellungen, Filme, Lesungen und Diskussionen gehören ebenso zum Programm.
Dokumentarfilm, Podiumsdiskussion und Musik aus Sápmi
Ein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf der samischen Kultur und ihrer schwierigen Position in der Mehrheitsgesellschaft. So wird der finnische Dokumentarfilm Eatnameamet – Our Silent Struggle von Regisseurin Suvi West gezeigt. Produzentin Emmi Nuorgam wird einleitende Worte dazu sprechen und sich auch am Podiumsgespräch „Sámi Culture, Sámi Challenges“ am Tag darauf beteiligen.
Zu hören sind außerdem Tundra Elektro (Ingá-Máret Gaup-Juuso und Patrick Shaw Iversen, Joik und Elektronica) sowie der bekannte samische Rapper Áilu Valle und seine Rockband Boogiemen.
Nordpolexpedition 1872-74: Gemälde von Julius Payer
Im Rahmen des Nordischen Klangs wird in St. Spiritus eine Ausstellung eröffnet, die ein nicht so bekanntes Kapitel Polargeschichte beleuchtet: Illustrationen des Polarforschers und Kartografs Julius Payer von der österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition 1872-74, bei der Franz-Josef Land entdeckt wurde. Diese Ausstellung ist auch noch bis zum 2. Juni in St. Spiritus zu sehen.
Karten aus der Peripherie
Um alte Karten geht es in dem Gastvortrag von Ian Peter Grohse und Andreas Klein anhand der historischen Karten der Universität Tromsø: Sie beschreiben, wie das Wissen um die unbekannten Gebiete sich entwickelte – und wie manchmal auch die Fantasie das bekannte Wissen ergänzte.
Einen Blick auf die Karten ermöglicht die digitale Version der Sammlung in Tromsø.
Das Festival Nordischer Klang wird vom Kulturverein Nordischer Klang e.V. veranstaltet. Dieser ist verbunden mit dem Institut für Fennistik und Skandinavistik der Universität Greifswald.
Das Programm im vergangenen Jahr: