Nuuk (Grönland). Das grönländische Naturinstitut (Pinngortitaleriffik) hat ein neues Forschungsschiff – die größte Investition der grönländischen Regierung bisher in diesem Bereich. Darüber informierte das Institut. Die „Tarajoq“ ist 61 Meter lang, speziell für den Dienst in der Arktis ausgestattet und wurde gestern der Öffentlichkeit vorgestellt.
Fischerei ist Grönlands wichtigster Wirtschaftszweig. Tarajoq wird deshalb zu einem großen Teil dazu eingesetzt werden, Fischbestände zu erforschen und zu überwachen, um zu gewährleisten, dass sie nicht überfischt werden. Weitere Aufgaben sind die Klimaforschung und die Vermessung des Meeresbodens. Das Schiff wurde von Skipsteknisk AS in Ålesund, Norwegen, entworfen und auf der Balenciaga-Werft in Spanien gebaut. Dank seiner Eigenschaften und seiner Ausrüstung soll es weiter nördlich vorstoßen und mehr Aufgaben ausführen können als seine Vorgänger. Es hat Platz für 12 Besatzungsmitglieder und 20 Wissenschaftler. Damit ist auch Platz genug, um Seefahrt-Nachwuchs auszubilden.
Keine Zukunft ohne nachhaltige Fischerei
Im Interview mit KNR betonte der Direktor des Naturinstituts, Klaus Nygaard, die Notwendigkeit der nachhaltigen Fischerei für die Ökonomie des Landes. Denn ohne Fisch gebe es auch kein Geld zu verdienen.
Das Naturinstitut verfügt noch über ein kleineres Schiff, die Sanna. Sanna soll weiter in den geschützten Küstengewässern Westgrönlands bleiben. Auf Tarajoq warten die längeren Fahrten.
Schiffstaufe in Nuuk
Gestern wurde die Tarajoq in Nuuk getauft und konnte besichtigt werden. Das Schiff kostete umgerechnet rund 31,5 Millionen Euro. Es wurde größtenteils von der grönländischen Sebstverwaltung finanziert, mit einem Zuschuss von umgerechnet zwei Millionen Euro vom Aage V. Jensens Fonde.
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