Spitzbergen. Hilde Falun Strøm und Sunniva Sorby überwintern zum zweiten Mal in Bamsebu, einer abgelegenen Trapperhütte am Van Keulenfjord auf Spitzbergen. Ihre selbstgewählte Isolation weckt Aufmerksamkeit in einer Zeit, in der sich fast überall Menschen unfreiwillig aufgrund von Corona isolieren müssen – und öffnet die Ohren für Hearts in The Ice, ihr Herzensprojekt zum Thema Klimawandel. Das berichten die beiden im Interview mit polarkreisportal.de.
Die Dunkelheit und die Eisbären begrenzen den Radius der beiden Frauen rund um die 25-Quadratmeter-Hütte. Die Eisbären kommen bis vor die Tür. Trotzdem nehmen Hilde und Sunniva Proben für verschiedene wissenschaftliche Institute, beobachten Tiere und den Himmel. Die Arbeit als Bürger-Wissenschaftlerinnen (Citizen Scientists) war für Hilde und Sunniva ein wichtiger Teil der Motivation, noch einen zweiten Winter in Bamsebu zu verbringen. „Wir können hier die Daten sammeln, die sie aufgrund der existierenden Reisebeschränkungen nicht sammeln können“, erklären sie. Unter anderem sammeln sie in diesem Jahr Phytoplankton. Und stellten dabei fest, dass der Fjord Ende Dezember noch nicht gefroren war, anders als im Jahr zuvor.
Plattform weltweit
Dazu kommt, dass die beiden zwar einfach leben, dank moderner Technik aber regelmäßig über das Internet von ihren Beobachtungen zu verschiedenen Themen live berichten können. So können sie weiter ein interessiertes Publikum über ihr Anliegen informieren. Dabei geht es nicht nur um Wetter oder Eisbären, sondern auch mal um geistige Gesundheit. Die jüngsten Themen sind hier nachzulesen und zu hören: https://www.exploringbytheseat.com/hiti/Die Fragen der jungen Leute seien der Höhepunkt der Sendungen, so Hilde und Sunniva im Interview. Über ihre Erfahrungen aus dem ersten Winter erscheint demnächst auch ihr Buch Hearts In The Ice, das auf der Internetseite vorbestellt werden kann. Es erscheint zunächst nur auf Englisch.
Hilde und Sunniva wollen mit ihren Berichten aus der schwer zugänglichen Ecke der Arktis Interesse wecken und Menschen motivieren: „Wir beschützen, was wir lieben.“ Die Klimakrise und die Coronakrise hätten dabei einiges gemeinsam: Beide verlangen weltweit Aufmerksamkeit und in beiden Fällen sei es notwendig, dass alle sich beteiligten. Und beide brächten die Leute dazu, darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist.
Das komplette Interview ist hier nachzulesen:
Früherer Artikel zum Thema:
Hearts In The Ice: Klimabotschafterinnen aus der Trapperhütte