Frachtschiffe vor Finnland: Kein Abwasser darf mehr in die Ostsee

Finnland. Seit 2021 dürfen Fahrgastschiffe keine Abwässer mehr in die Ostsee einleiten. Damit soll die Überdüngung gesenkt werden. Finnland ist nun als Erstes noch einen Schritt weiter gegangen: Zukünftig soll dies innerhalb des finnischen Seegebietes auch Frachtschiffen verboten sein. Die entsprechende Gesetzesänderung wurde gerade vom Parlament verabschiedet. Darüber berichtete Yle.

Meer, Seezeichen

Vor der finnischen Küste, Kvarken

Die Ostsee ist flach und hat vergleischsweise wenig Wasseraustausch mit der Nordsee. Dorthin eingeleitete Fäkalien entfalten deshalb eine besonders schädliche Wirkung. Die Überdüngung zeigt sich unter anderem in den jeden Sommer wiederkehrenden Ansammlungen aus giftigen Blaualgen.

Hauptursache der Überdüngung ist der Eintrag aus der Landwirtschaft. Doch bei etwa 2000 Schiffen täglich auf der Ostsee mit je 15-20 Crewmitgliedern kommt immer noch ein substanzieller Teil von der Schifffahrt. Diese Zahl nennt jedenfalls Ville Wahlberg von der finnischen Umweltschutzorganisation Baltic Sea Action Group gegenüber Yle. Und nur etwa 20 Prozent davon nutzen laut Yle bisher die Anlagen, die Häfen zur Entsorgung bereithalten. Die neue Regel soll ab Juli 2025 in Kraft treten.

Nächster Schritt: Hoffnung, dass andere Ostseeanrainer mitmachen

Die Gefahr besteht natürlich, dass die entsprechenden Schiffe die Einrichtungen im Hafen nicht nutzen und ihr Abwasser lieber bei der nächsten Etappe in internationalen Gewässern ablassen. Ville Wahlberg hofft deshalb darauf, dass die finnische Lösung nur der erste Schritt ist und sich andere Ostseeanrainerstaaten anschließen.

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