Island. Endet der Vulkanausbruch am Fagradalsfjall demnächst oder ändert der Vulkan nur mal wieder seinen Rhythmus? Darüber wird zurzeit auf Island gerätselt. Denn der Vulkan hat zuletzt lange Pausen eingelegt. Noch hat die Lava die Straße nicht erreicht. Darüber berichteten RÚV und mbl.is.
Vor etwa zehn Tagen begann der Vulkan mit einem neuen Rhythmus: Auf heftige Aktivität folgten lange Pausen, zuletzt sogar 48 Stunden lang. Der Tremor wird vom meteorologischen Institut (Veðurstofa) überwacht und protokolliert. In der Nacht zu Donnerstag seien Aktivitäten im Krater sichtbar gewesen, so Sigþrúður Ármannsdóttir von Veðurstofa. Danach habe sich der Tremor geändert, die Glut sei nicht mehr sichtbar gewesen. Aufziehender Nebel habe danach die weitere Beobachtung behindert. Sie geht davon aus, dass die Eruption noch nicht vorbei ist.
Auch die Kollegen sehen Anzeichen dafür, dass der Ausbruch andauern könnte. Geophysiker Magnús Tumi Guðmundsson sagte zu RÚV, man habe Zuwachs der Lava in den Meradalir gemessen. Der Lavastrom kann unter der Oberfläche fließen, sodass man ihn von außen schwer einschätzen kann. Und Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson meinte zu Morgunblaðið, es komme gerade viel Schwefel – er vermute, frisches Magma steige auf.
Fortbestand der Straße weiter fraglich
Sorge der örtlichen Kommunen ist, dass die Lava bei einem anhaltenden Ausbruch den Suðurstrandsvegur überfließt und eine wichtige Straßenverbindung an der Südküste dann wegfallen würde. Der Umweg über die Reykjanesbraut ist riesig. Außerdem liegen dort Strom- und Glasfaserkabel in der Erde. Noch ist unklar, welchen Einfluss die Lava auf sie hat. Doch ein Kabel in dem Gebiet soll bereits geschmolzen sein – Vulkanbesucher merken es laut RÚV am schlechteren Internetempfang in einem Bereich. Es wird nun Messgerät ausgelegt, das dabei helfen soll, Daten zur Hitze unter der Lava zu sammeln. Daraus sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wie man Leitungen lavasicher verlegen kann.
Würde der Ausbruch nun stoppen, bevor er die Straße erreicht und erstmals ernsthaft Schaden anrichtet wären die Kommunen, vor allem Grindavík, vermutlich erleichtert. Enttäuscht wären aber sicher die zahlreichen Touristen, die nun nach Island kommen.
Früherer Artikel zum Thema: Fagradalsfjall: Keine Schutzmaßnahmen für die Straße