Grönland. Grönlands erste Straße zwischen zwei Orten ist nicht mehr als eine Quad-Spur – aber immerhin das. Der erste Teil des 130 Kilometer langen Landwegs zwischen Kangerlussuaq und Sisimiut wurde jetzt kurz vor dem Winter offiziell eröffnet. Das letzte Stück nach Sisimiut wird aber erst im kommenden Jahr fertig. Das meldete Qeqqata Kommunia.

Die erste Straße zwischen zwei Städten in Grönland ist nicht mehr als eine Quadspur. Foto Qeqqata Kommunia
Eigentlich wurde die Fertigstellung der Spur schon vor drei Jahren vermeldet, offenbar verfrüht. Nun wurden die ersten 84 Kilometer ab Kellyville bei Kangerlussuaq offiziell für das Befahren mit Quads freigegeben. Dazu gehören auch zwei Seitenspuren ins Tasersuaq-Tal, nach Qorlortoq (2 Km) und Tasersuaq (4 Km). Von Kellyville aus sind es dorthin insgesamt 22 bzw. 24 Kilometer. Dieser erste Abschnitt von 24 Kilometer wurde mit einem höheren Standard angelegt als der Rest. Die Hoffnung der Kommune ist, dass er das ganze Jahr über genutzt werden kann. Der Rest der Strecke ist voraussichtlich bei Tauwetter im Frühjahr und bei heftigeren Regenfällen nicht befahrbar.
Die Kommune erinnert daran, dass man auf dieser Strecke möglichst gemeinsam mit anderen, also mit mehreren Fahrzeugen fahren sollte, und dass man ein Satellitentelefon bei sich haben sollte, um bei Problemen Hilfe rufen zu können.
Probleme mit Bergsicherung und Sicherung der Wasserqualität
Der letzte Abschnitt bis nach Sisimiut wurde nicht rechtzeitig fertig, weil es dort Herausforderungen mit der Bergsicherung an einem kurzen Stück entlang des Wassers gab, wie die Kommune schreibt. Deshalb wurden die Arbeiten im September gestoppt. Auf diesem Stück geht es laut KNR auch darum, die Wasserqualität des Sees für Sisimiut weiterhin sicherzustellen. Die Kommune weist darauf hin, dass es noch nicht erlaubt ist, diese Strecke zu nutzen. Im Winter soll es aber, wie zuvor, eine Weg für Schneemobile dort geben.
Früherer Artikel zum Thema: Grönlands erste „Straße“ zwischen Orten ist fertig
Der entscheidende Unterschied ist vermutlich nicht mal die Einsamkeit. Wir sind auf der 12-tägigen Wanderung nur einmal jemand begegnet; es wäre aber sicher nicht schlimm gewesen, mehr Leute zu treffen. Der Qualitätsverlust betrifft eher die Strecke selbst. Im Grunde gab es dort oft nicht einmal einen Pfad, man stapft einfach quer durch die Landschaft, von Markierung zu Markierung. Das dürfte nun anders sein, denn es müsste für die Quads ja mindestens zwei Spuren geben, das ist fundamental anders. Wir hatten damals auch mit der Südroute geliebäugelt; heute würde ich sie sicher wählen. Abgesehen davon kann ich den Arctic Circle Trail so oder so nur empfehlen. Es ist ein Erlebnis, das einem fürs Leben bleibt.
An dieser Stelle eine Frage an dich, Andrea, als Spezialistin: Gibt es in Grönland ähnliche Tracks, nur kürzer, vielleicht fünf bis sechs Tage? Wir würden gerne noch einmal dorthin reisen – diesmal mit unseren Kindern.
Hallo Uli, leider kann ich keine persönlichen Tipps dazu geben, aber vielleicht jemand anders? https://hiking.gl/ und https://visitgreenland.com/things-to-do/the-ultimate-greenland-hiking-guide-2-3/#route habt ihr wahrscheinlich schon gefunden… Viel Erfolg!
Merci!
Macht mich ein bisschen traurig. Wir sind 2006 von Kangerlussuaq nach Sisimiut gewandert. Ziemlich allein. Jetzt wird es dort etwas weniger einsam sein. Soll die Straße wirklich als Verkehrsweg genutzt werden oder ist das eher für Touristen gedacht?
Soweit ich es verstanden habe, soll der Weg sowohl von Touristen als auch von Einheimischen genutzt werden können. Wie oft das letztlich tatsächlich der Fall sein wird, kann ich nicht beurteilen. Der Website zum Arctic Circle Trail entnehme ich, dass Wanderer schon versuchen, alternative Routen zu nehmen. Vermutlich wird es nicht mehr so einsam sein wie 2006, aber meine Vermutung ist, dass dieser Weg auch nur von einer begrenzten Zahl von Personen auf Quads genutzt wird. Ich warte auf Erfahrungsberichte…Aber ich verstehe, dass der Arctic Circle Trail dadurch etwas von seinem Charme als abgelegener Fernwanderweg verliert.