Hammerfest (Norwegen). Die Gasproduktion auf Melkøya vor Hammerfest ist für eine Woche gestoppt. Grund ist ein Leck in einem Kompressor, mit dem das CO2 normalerweise wieder zurück in das Feld gepumpt wird. Das berichtete NRK. Die Zeit soll laut Betreiber Equinor nicht nur für die Reparatur, sondern auch für Wartungsarbeiten an anderen Stellen der Anlage genutzt werden.
In der Gasanlage Melkøya wird das Naturgas verarbeitet, das aus Brunnen im Gas- und Kondensatfeld Snøhvit in der Barentssee kommt. Es wird über eine 143 Kilometer lange Rohrleitung nach Hammerfest geleitet. Snøhvit war die erste große Anlage auf dem norwegischen Kontinentalsockel, die ohne Oberflächeninstallation auskam. Das Gas wird von Melkøya aus als Flüssiggas verschifft.
Fünf Prozent des norwegischen Gasexports kommt aus Hammerfest
Das Naturgas aus dem Feld Snøhvit enthält laut Betreiber fünf bis acht Prozent CO2. Dieses wird in der Anlage Melkøya abgeschieden und zurück in den Meeresgrund gepresst. Melkøya startete 2007 und liefert bei Normalbetrieb 18,4 Millionen Standardkubikmeter Gas am Tag, 6,5 Milliarden Kubikmeter im Jahr. Der Anteil beträgt fünf Prozent des norwegischen Gasexports. Der größte Störfall in der Anlage war ein Brand im September 2020. Die Reparatur der Brand- und Löschwasserschäden dauerte fast zwei Jahre.
Umstrittene Zukunftspläne
Für das Feld Snøhvit und Melkøya gibt es große Pläne: Die Anlage soll modernisiert und elektrifiziert werden. Durch die Modernisierung soll die bessere Ausbeutung des restlichen Gases ermöglicht werden. Durch die Elektrifizierung könnten der Umwelt jährlich 850 000 Tonnen CO2 erspart werden. Gegen diese Pläne gibt es allerdings Widerstand im Ort, da man fürchtet, dass zu viel Strom dadurch gebunden wird:
Norwegen: Grünes Licht für Melkøya-Elektrifizierung – und Proteste