Akureyri (Island). Der Stadtrat von Akureyri hat ein umstrittenes Gesetz wieder verschrottet, noch bevor es richtig in Kraft trat: das nächtliche Freigangsverbot für Katzen. Ursprünglich hatten Katzen sogar komplett nach drin verbannt werden sollen. Doch nach Monaten des politischen Streits über das Vorhaben bleibt nun alles, wie es ist – und die Katzen dürfen weiter raus. Darüber berichtete RÚV.
Das Argument für das Freigangsverbot war ursprünglich Vogelschutz und der Ärger über Katzenkot in Blumenbeeten. Der erste Beschluss im Herbst 2021 gab den Katzen noch eine „Gnadenfrist“ bis zum Januar 2025. Doch die Katzenhalter protestierten, und vor der Kommunalwahl im Mai 2022 gründete sich sogar eine Katzenpartei. Diese bekam zwar nicht genug Stimmen, um einen Sitz zu erreichen, doch einen Teilerfolg hatten sie trotzdem: Kurz vor der Wahl wurde das geplante totale Freigangsverbot in ein lediglich nächtliches Ausgangsverbot für Katzen umgewandelt – allerdings bereits ab 2023.
So ist es nun nicht gekommen. In der ersten Sitzung des Jahres entschied sich der neue Stadtrat von Akureyri nun dafür, auf das umstrittene Gesetz komplett zu verzichten. Vorab hatte der Vorsitzende des Gremiums bereits gegenüber RÚV geäußert, man habe schon viel zu viel Zeit mit diesem Thema verbracht.
Damit bleibt den Katzenhaltern von Akureyri der Stress erspart, den Katzenhalter in Húsavík haben. Dort gibt es ein nächtliches Ausgangsverbot für Katzen. Aber Katzen sind bekanntlich wenig geneigt, sich nach fremden Zeitplänen zu richten .
Früherer Artikel zum Thema: Akureyri beschließt nächtliches Ausgangsverbot für Katzen