Norwegen/Schweden. Frischer Fisch schneller auf den Tisch – das soll eine neue Güterzug-Direktverbindung zwischen Narvik und Malmö leisten. Hinter der Initiative stehen norwegische Lachszüchter, betrieben wird sie von CargoNet. Der erste Probezug mit Lachs ist schon gefahren.
Die Bahn von Kiruna nach Narvik wurde gebaut, um das Erz in den eisfreien Hafen zu bringen. Doch es geht auch umgekehrt: Zuchtlachs aus den nordnorwegischen Fjorden kann über das schwedische Schienennetz gen Süden zum Verbraucher rollen. Bereits heute werden etwa 200 ooo Tonnen Fisch ab Narvik über Schweden per Bahn transportiert – bisher allerdings nach Alnabru/Oslo, wo dann umgeladen wird, oft auf LKW. Der direkte Weg nach Malmö würde 30 Stunden dauern, was neun Stunden schneller wäre als beim Weg über Alnabru. Von dort geht es mit Zug, LKW oder Schiff weiter auf den Kontinent. Der Lachs käme also etwas frischer an. Ein voll beladener Fisch-Zug könnte 600 Tonnen transportieren und würde damit 24 LKW sparen. Die nordnorwegischen Lachszüchter würden sich von Tempo und CO2-Bilanz davon überzeugen lassen, noch mehr Fracht vom LKW auf die Schiene zu verlagern. Zunächst will CargoNet, der norwegische Frachtverkehrsdienstleister, noch einen weiteren Probezug im Mai schicken und ab Herbst dann regelmäßige Fahrten anbieten. Das Fernziel ist ein täglicher Abgang aus Narvik. Auf dem Rückweg will man Fracht aus dem Süden mitnehmen (Quellen: iLaks.no, mtlogistikk.no).
Güterverkehr weg von der Straße
Erst vor kurzem gab es eine ähnliche Initiative, bei der ein Lebensmittelgrossist und ein Lachsproduzent ihre Lieferungen zwischen Bodø und Trondheim von der E6 auf die Schiene verlegten. Und ein Zuschuss der norwegischen Regierung könnte auch die alte Seefrachtroute zwischen Bodø und Tromsø wieder aufleben lassen, die es bis 2013 gab. Das norwegische Bahnnetz reicht bekanntlich nur bis Bodø – ein Frachter könnte viele LKW auf dem Weg weiter in den Norden sparen.
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