Island. Hat etwa ein Eisbär Spuren in der Nähe des Langjökulls hinterlassen? Das vermutete zumindest ein Jäger, der die riesenhaften Tatzen im Schnee am Berg Ok sah. Die Polizei fand keine Hinweise darauf bei einem Überflug mit der Küstenwache. Doch die riesenhaften Spuren gibt es – und inzwischen auch eine Lösung des Rätsels. Darüber berichteten mbl. is und Iceland Review.
Es ist tatsächlich schon vorgekommen, dass Eisbären per Eisscholle aus Ostgrönland nach Island gedriftet sind – zuletzt war das 2016 der Fall. Der Bär war bei Skagaströnd, auf der Ostseite der Bucht Húnaflói in Nordisland, an Land gegangen und wurde ziemlich bald erschossen. Solche Eisschollen gibt es aber eher im Spätwinter und Frühjahr. Höchst ungewöhnlich wäre auch gewesen, dass ein Eisbär tatsächlich bis ins isländische Hochland kommt, ohne gesehen zu werden – und was hätte er da wohl gewollt?
Für Aufklärung sorgte schließlich Eis-Tourguide Arngrímur Hermannsson in einem Facebook-Post. Die Extremsportler Jon Kendrowski und Colin O’Brady aus den USA waren auf Island gewesen, um sich auf eine Südpol-Expedition vorzubereiten. Kendrowski habe eigentlich Langlaufski fahren wollen, doch die geliehenen Stiefel hätten ihm Schmerzen verursacht, deshalb habe er nach zwei Tagen lieber seine Spezial-Kälteschuhe genutzt. Jon Kendrowski sei 1,94 groß und habe Schuhgröße 48. Mit diesen Kälteschuhen sei er vier Tage im Bereich des Langjökull herumgelaufen. Sie hinterließen Abdrücke wie riesige Socken. Oder eben Eisbärenpfoten.
Der vermeintliche Eisbär und sein Expeditionspartner befinden sich inzwischen wieder in den USA.