Demokratie mit Weihnachtsbäumen und Oslo-Tannen aus Island

Island. Welcher potenzielle Weihnachtsbaum ist der schönste und soll für den ganzen Ort geschmückt werden? In Húsavík in Nordisland wird dies schon seit vier Jahren basisdemokratisch von den Einwohnern entschieden – deshalb kann sich hinterher auch keiner beklagen.

Weihnachtsbaum in Reykjavik

Weihnachtsbaum in Reykjavik, Austurvöllur. Archivfoto Bryan Ledgard/ Flickr, CC BY 2.0

Meterhohe Bäume waren auf Island lange Mangelware. Doch das hat sich geändert – und nun haben einige Einwohner von Húsavík in der Kommune Norðurþing (und anderswo) Bäume im Garten stehen, die dafür zu groß geworden sind. Noch einmal als Weihnachtsbaum zu leuchten, ist ein ehrenvoller Abschluss einer Baum-Karriere und Win-Win für alle Seiten: Die Kommune Norðurþing bekommt einen Baum ohne große Transportkosten und CO2-Ausstoß, der Besitzer muss sich nicht um das Fällen kümmern. Alle können sich an dem Baum freuen, der hoffentlich wirklich der schönste ist. Und die „Weihnachtsbaumdemokratie“ brachte Húsavík auch noch in die nationalen Schlagzeilen.

In diesem Jahr standen drei Exemplare zur Auswahl, wie RÚV berichtete, wobei der Siegerbaum mit 180 von 200 Stimmen gewissermaßen einen Erdrutschsieg davontrug. Er wurde von der Kommune geschmückt, und die Kinder der örtlichen Kita und Grundschule sangen und tanzten.

Oslo-Baum aus Heiðmörk

Der „Oslo-Baum“ auf dem Platz Austurvöllur in Reykjavík wird zwar immer noch so genannt, kommt aber schon lange nicht mehr aus Oslo, sondern wächst im Waldgebiet Heiðmörk. Beim diesjährigen handelt sich um eine 14 Meter hohe und  70 Jahre alte Sitkafichte aus dem „norwegischen Wald“, bei Torgeirsstaðir, der Hütte der norwegischen Vereinigung auf Island. Bis 2015 stiftete Norwegen einen Baum als Zeichen der Freundschaft, dies wurde jedoch wegen des CO2-Ausstoßes beim Transport (und der Kosten) geändert. Aufgrund der Coronamaßnahmen gab es in diesem Jahr allerdings erneut kein öffentliches Anleuchten mit vielen Menschen, wie mbl. is berichtet.

Ein Baum ging aber doch auf die Reise: In Heiðmörk wurde auch der Weihnachtsbaum gefällt, der jetzt in Tórshavn auf den Färöer steht.

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