Arktis. Es geht auf die Wintersaison zu – das arktische Meereis wächst wieder. Je nach Quelle war das Meereis-Minimum am 7. September (Meereisportal) oder 11. September (NSIDC). Einig sind sich die Portale darin, dass es zwar kein Rekord-Minimum ist, aber in den Top Ten der niedrigsten Ausdehnung.
Laut dem Meereisportal des Alfred-Wegener-Instituts hatte das arktische Meereis am 7. September mit 4,39 Millionen Quadratkilometern sein sommerliches Minimum. Das entspräche dem neuntniedrigsten in der Geschichte der Meereisbeobachtung per Satellit seit rund 45 Jahren. Danach war die Nordwestpassage früher befahrbar als die Nordostpassage, die erst Mitte August nahezu eisfrei wurde. Die Messungen das AWI werden von Messungen Bord der Polarstern und Forschungsflugzeugen unterstützt. Auffällig sei – wie in den vergangenen Jahren – eine erhöhte Wassertemperatur in den Randmeeren.
„Hartnäckige Eisscholle nahe der Beringstraße“
Das National Snow and Ice Data Center sieht das Meereis-Minimum am 11. September mit 4.28 Millionen Quadratkilometern. Das wäre das siebtkleinste. Da NSIDC eine Datenlücke zwischen dem 12. und dem 18. September hat, könnte das Minimum auch ein paar Tage später eingetroffen sein. NSIDC-Forscher Walt Meier verweist auf einen frühen Eisverlust in der Hudson Bay, offenes Wasser am Nordpol und eine „hartnäckige Eisscholle nahe der Beringstraße“, die die Sommersaison überdauert habe. Dieses Stück ist auch auf den deutschen, dänischen und russischen Eiskarten zu sehen. Und auch das dänische Polarportal sieht das arktische Meereis jetzt wieder wachsen.
Alle Minimum-Werte in den Top Ten aus den vergangenen 20 Jahren
Das niedrigste Meereis-Minimum seit Beginn der Satellitenmessung war 2012. Sämtliche Zahlen in den aktuelle „Top Ten“ stammen aus den vergangenen 20 Jahren. NSIDC und Meereisportal weichen in den Mess- und Berechnungsmethoden leicht voneinander ab, sind jedoch in der Tendenz einig.
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