Angelurlauber dürfen bald weniger Fisch mit nach Hause nehmen

Norwegen. Viele Menschen wollen in ihrem Norwegenurlaub angeln – und manche wollen auch etwas von dem Fang mit nach Hause nehmen. Die Regeln dafür werden in den kommenden Jahren allerdings noch weiter verschärft. Ziel dieser Maßnahmen ist, die Kontrolle über den Fischbestand zu behalten und Fischschmuggel zu verhindern. Darüber berichtete NRK.

Wasser, im Hintergrund Berge, kleines Boot

Angler in Norwegen

Wer in Norwegen Urlaub macht, darf  seine Angel ohne Gebühr am oder auf dem Meer auswerfen und seinen Fang danach verzehren. Ausgenommen davon sind geschützte Arten und Fische unterhalb der Mindestgröße, diese müssen zurück ins Meer gelassen werden. 

Für diejenigen, die einen intensiveren Angelurlaub planen und etwas von dem Fisch auch mit nach Hause nehmen wollen, gelten jedoch besondere Regeln: Dies ist nur möglich, wenn man über ein registriertes Angeltourismus-Unternehmen fischt. Diese sind verpflichtet, die Fänge ihrer Kunden an die Behörde zu melden. Mit einer Bescheinigung eines solchen Unternehmens dürfen ausländische Urlauber zwei Mal im Jahr bis zu 18 Kg Fisch pro Person nach Hause mitnehmen. 

Neue Regeln für den Angeltourismus

Das ändert sich in Zukunft:

  • Ab 1. August 2025 gilt die Fisch-Ausfuhrmenge nur noch für Personen ab zwölf Jahre. Es gibt auch neue Anforderungen für die Ausfuhr-Dokumentation.
  • In den kommenden Jahren wird auch die erlaubte Ausfuhrmenge reduziert: Ab dem 1. Januar 2026 sind nur noch 15 Kg pro Person erlaubt, ab Jahresbeginn nur noch 10 Kg pro Person – jeweils zwei Mal im Jahr. 

Hintergrund dieser Verschärfung: Professionelle Fischer müssen sich an Quotenregeln halten, und diese schrumpfen beispielsweise beim Kabeljau seit Jahren. Die Behörden sehen auch in privaten Anglern einen Faktor, der Einfluss auf den Bestand hat.  Und dass es Angeltouristen gibt, die nicht nur ein paar Filets, sondern Dutzende Kilos mitnehmen wollen, zeigen die wiederholten Meldungen des Zolls.

Zoll beschlagnahmte 2024 13 Tonnen Fisch 

2024 beschlagnahmte der norwegische Zoll 13 Tonnen Fisch, fast doppelt so viel wie 2023. Diese 13 Tonnen verteilten sich auf 227 Fälle. Einer davon: Jene Person, die versuchte, den abgelegenen Grenzübergang Kivilompolo zu nutzen, um 1079 Kg Fisch nach Finnland zu bekommen. Wie NRK schreibt, gab es dafür eine Strafe von 150 000 NOK, nach damaligem Kurs fast 13 000 Euro. 

Fisch am Parkplatz zurückgelassen

Auch am Flughafen ist der Zoll schon fündig geworden. Und dass viele durchaus wissen, dass sie eigentlich zu viel Fisch dabei haben, zeigen Beobachtungen des Zolls in Tromsø: Wie VG berichtet, wurde dort schon mehrfach am Parkplatz für Leihwagen vakuumverpackter Fisch gefunden. Dieser war dort offenbar zurückgelassen worden, nachdem klar war, dass es Kontrollen geben würde. 

Von der 18-Kg-Regel ausgenommen ist Süßwasserfisch (für den man eine Angelkarte braucht) und nachweislich gekaufter Fisch. 

Mehr zu den Angelvorschriften in Norwegen auf Deutsch beim Fiskedirektoratet

Früherer Artikel zum Thema:

Zoll stoppt Gruppe mit einer halben Tonne Fisch im Fahrzeug

Dieser Beitrag wurde unter Biologie, Meer, Norwegen, Tourismus, Wirtschaft veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert