Arktis. Das arktische Meereis-Minimum war nach den vorliegenden Daten in diesem Jahr am 10. September mit einer Ausdehnung von 4,6 Millionen Quadratkilometern. Das meldet das amerikanische National Snow and Ice Data Center (NSIDC). Erstmals musste das Institut für die Überwachung des arktischen Eises auf ein Messinstrument an Bord eines japanischen Satelliten zurückgreifen, da das US-Militär diese Daten nicht mehr teilt.
In der Statistik des NSIDC liegt die Eisausdehnung von 2025 ungefähr gleichauf mit den Jahren 2008 (4,59 Millionen Quadratkilometer) und 2010 (4,62 Millionen Quadratkilometer) auf Platz zehn der Minimum-Liste. Werte, die sich nur um 40 000 Quadratkilometer unterscheiden, werden dort gleich platziert. Die Ausdehnung des Polareises wird seit 1978 per Satelliten überwacht. Der diesjährige Messwert ist also kein Rekord, aber setzt den Trend zu weniger Eis fort.
Verglichen mit der Periode 1981-2010 fehlt Eis in der Beaufortsee, und von Ostgrönland bis Ostsibirien liegt der Eisrand weiter nördlich als früher. Lediglich in der östlichen Ostsibirischen See, inklusive der Wrangel-Insel, reicht das Eis immer noch fast bis zum Festland.
Andere Datenquelle für Meereismessungen
Im Laufe des Sommers hatte NSIDC kurzfristig seine Überwachungsmethoden umstellen müssen, denn die bisherige Haupt-Datenquelle, ein Instrument an Bord eines Wettersatelliten des US-Militärs, ist für das Institut für die Arktis-Überwachung nicht mehr zugänglich. Die Daten stammen nun vom Advanced Microwave Scanning Radiometer 2 (AMSR2) an Bord eines japanischen Satelliten (GCOM-W ). Auch die Eisdaten von polarportal.dk und Meereisportal gehen mun auf diesen Satelliten zurück.
Geringes Volumen
Neben der Ausdehnung ist auch die Dicke des Eises wichtig für die Beschreibung des Zustands. Der Großteil des Eises auf dem Arktischen Ozean, das zeigt besonders gut die Karte von polarportal.dk, ist nur noch bis zu 1,5 Meter dick. Lediglich vor der Nordküste Kanadas und Grönlands liegt ein Streifen älteren Eises.
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