118 Kilogramm Mattak auf Abwegen – jetzt für guten Zweck verkauft

Grönland. Wem gehören die 118 Kilogramm Mattak, auf denen die Reederei Royal Arctic Line gerade sitzenblieb? Zwei Wochen lang meldete sich niemand  – nun wird die in Grönland sehr beliebte Speise für einen guten Zweck verkauft. Darüber berichtete Sermitsiaq.

Mattak

Mattak (Symbolfoto). Foto Lisa Risager/Flickr, CC BY-SA 2.0

Bei Mattak handelt es sich um Walhaut mit der darunter liegenden Fettschicht. Es wird normalerweise roh gegessen, in kleine Stücke geschnitten. Mattak soll sehr viel Vitamin C enthalten, was die Inuit früher vor Skorbut schützte. Auch heute ist es noch eine beliebte, traditionelle Speise. Den grönländischen Ureinwohnern wird das Recht zugestanden, in begrenztem Umfang Wale zu jagen. 

118 Kilogramm Mattak sind sehr viel Fleisch. Ein Foto bei Sermitsiaq zeigt, wie die großen Stücke mehrere Regale füllen, offenbar in einer Kühlkammer. Welche Informationen die Reederei hat, wurde nicht öffentlich gemacht – der Abholer sollte den Frachtbrief vorweisen, die Lieferstrecke kennen und die Verpackung beschreiben können, um die Sendung abzuholen. Sonst hätte es möglicherweise viele Interessenten gegeben, die sich plötzlich wieder an „ihren“ Mattak erinnerten. Doch die Informationen, die die Reederei hat, reichten offenbar nicht aus, um eine Person mit der Sendung zu verknüpfen. So etwas sei noch nie vorgekommen, so ein Vertreter des Unternehmens zu Sermitsiaq.

Erlös für Kinderschutzorganisation

Zwei Wochen lang meldete sich jedenfalls niemand mit dem richtigen Insiderwissen. Royal Arctic Line ließ die mysteriöse Ware sogar vom Zoll untersuchen, um sicherzugehen, dass es sich nicht um eine Tarnung für Schmuggelgut handelte. Nun werden jeweils neun Kilogramm an die beiden Pflegeheime in Nuuk gespendet. 100 Kilogramm gehen an einen unbekannten Käufer zum üblichen Durchschnittspreis. Das Geld soll der Organisation Nanu Børn zugute kommen, die sich um benachteiligte Kinder kümmert.

Im Restaurant Koks, zurzeit verübergehend in Grönland angesiedelt, gibt es Mattak  in der Edelversion:

Pläne für neues Restaurant Koks auf den Färöer gescheitert

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