Grönland. Wer den Arctic Circle Trail in Grönland gehen will, muss sich auf nasse Füße einstellen. Davor warnt nun Trailmanagerin Lisa Germany persönlich, nachdem ihre eigene Wanderung dieses Jahr feuchter ausfiel als erwartet. Deshalb hat sie die Tourbeschreibung im Internet geändert. Darüber berichtete auch KNR.
Der Arctic Circle Trail ist ein Fernwanderweg, der von Kangerlussuaq nach Sisimiut führt, über etwa 160 Kilometer. „Diese Wanderung ist sehr anders als das, was die meisten Wanderer gewohnt sind“, warnt Lisa Germany auf der Website. Er sei eng und verschwinde oft in sumfigem Untergrund. „Erwarte sehr nasse Bedingungen, acht bis zehn Tage durchweichte Füßen sind normal (ja, auch mit wasserdichten Stiefeln)“.
Lisa Germany ist die offizielle Trailmanagerin des Arctic Circle Trails und gleichzeitig das komplette Team – eine Person mit weniger als einer halben Stelle. Sie war von anderen Wanderern vorgewarnt worden, hatte sich aber nicht vorstellen können, dass es tatsächlich so schlimm sei. Das letzte Mal war sie 2018 den Weg selbst gegangen und nun im September 2025. „Ich war schockiert über den Unterschied. Es ist jetzt ein ganz anderer Weg“, sagt sie zu KNR.
Mehr Regen, mehr Füße
Sie vermutet, dass ein Grund dafür sei, dass es mehr geregnet habe. Deswegen glaubt sie nicht, dass es besser werde: Der Regen werde noch mehr zunehmen, es werde aber nicht warm genug, um das Wasser verdampfen zu lassen. Ein anderes Problem sei, dass inzwischen jährlich 2000 Menschen den Weg gingen. Wenn es irgendwo nass sei, gingen die Menschen neben dem Pfad, um weniger zu rutschen. Dadurch werde der Pfad immer breiter und die Schäden an der Natur immer größer.
Für Lisa Germany gibt es zwei Alternativen, um das Problem zu lösen:
- Man könnte Teile der Route auf trockeneres Terrain verlegen
- Man könnte die Alternativstrecke weiter südlich anwenderfreundlicher gestalten
Für beides wäre Geld und Personal nötig, das aber nicht vorhanden ist.
Ein anderes Problem könnten die Nutzer selbst lösen, jeder für sich: den Müll eieder mitnehmen. Denn eine Müllabfuhr gibt es dort nicht.
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Parallel zum Wanderweg gibt es seit kurzem eine Piste für Quads: