Grönland: Mit dem Küstenschiff bis Uummanaq und darüber hinaus

Grönland. Wie reist man in einem Land, in dem es keine Straßen von Ort zu Ort gibt? Eine der möglichen Antworten ist: Mit dem Küstenschiff. Die Sarfaq Ittuk der Arctic Umiaq Line befördert Einheimische und Touristen gleichermaßen, zwischen Narsaq im Süden und Ilulissat im Norden. Im kommenden Sommer sollen die Optionen  durch die Kooperation mit einem privaten Anbieter noch ausgeweitet werden: bis nach Upernavik und Ukkussissat. Darüber informierte das Unternehmen.

Schiff in Grönland

Sarfaq Ittuk. Foto Thomas Christiansen

Im vergangenen Jahr hatte die Arctic Umiaq Line bereits mit neuen Fahrplänen und Haltepunkten experimentiert, wie KNR berichtet. Unter anderem sollte das Schiff länger im Hafen liegen, um eine Besichtigung der Orte zu ermöglichen, längere Strecken werden nachts zurückgelegt. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend sind nun während der Sommermonate zusätzliche Ziele geplant: Im Süden wird zusätzlich Nanortalik angelaufen. Im Norden wird alle zwei Wochen Uummanaq angelaufen, und von dort aus ist während eines sechsstündigen Aufenthalts eine Tour mit einem kleineren Schiff von Naleraq Seasafari über Upernavik, Ukkusissat, Saattut und Ikerasak möglich. So werden auch nördlicher gelegene Orte an die grönländische Küstenroute angebunden.

Die Kooperation umfasst zunächst jeden zweiten Dienstag von Juni bis Oktober 2024. Naleraq Seasafari bedient die Strecke mit Nanunnguaq, einer Targa 37.

Das Schiff Sarfaq Ittuk hat Platz für mehr als 200 übernachtende Gäste sowie Tagespassagiere. Eine Tour von der Hauptstadt Nuuk zum Welterbe-Eisfjord Ilulissat benötigt beispielsweise zwei Übernachtungen.

Im kommenden Jahr sei sogar eine Ausweitung der Route bis nach Qaanaaq geplant, meldet Sermitsiaq.

Früherer Artikel zu Grönland: Zeitzonen-Wechsel: Grönland jetzt eine Stunde näher an Europa

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Longyearbyen: Zukunft der Energieversorgung nicht geklärt

Longyearbyen/Spitzbergen (Norwegen). Als Longyearbyen im vergangenen Herbst sein Kohlekraftwerk abschaltete, klang das wie eine gute Nachricht: Der arktische Ort, an dem der Klimawandel schon so deutlich zu spüren ist, senkt seinen eigenen CO2-Ausstoss. Doch mit der Ersatzlösung gibt es offenbar Probleme – so große, dass der Sysselmester jüngst das Militär zu Hilfe rief und Stromaggregate eingeflogen wurde. Auch über den Preis wird weiter diskutiert. Und wie die angestrebte wirklich klimafreundliche Energielösung aussehen soll, bleibt bis heute vage. Darüber berichteten Svalbardposten und spitzbergen.de.

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Ab 22. April: Elchwanderung in Schweden und im TV

Schweden. Nun wird es langsam auch in Schweden Frühling, und die Elche ziehen zurück zu ihren bevorzugten nahrungsreichen Sommergebieten. Ein besonders häufig genutzter Weg ist der am Kullberg bei Junsele, wo sie den Fluss Angermanälv durchschwimmen müssen. Und auch in diesem Jahr hat das schwedische Fernsehen Kameras rund um die Passage platziert, um Elchbilder in alle Welt zu senden – ohne dass es die Tiere stört. Die Livesendung aus dem Wald geht vom 22. April, 0 Uhr, bis zum 9. Mai, 23 Uhr. Erstmals wird auch RTL+ den Stream zeigen.

Dass die Sendung so ein Erfolg werden würde, war keineswegs sicher. Und das Timing ist ein Glücksspiel, denn wie das Wetter wird, ob das Eis schon weg ist, und wann es die Elche zurück ins Fjäll zieht, lässt sich schwer genau vorhersagen. Im Sonderabschnitt „Historien om Älgvandringen“ berichten Produzent Stefan Edlund und Projektleiter Johan Erhag, wie es zu der Sendung kam, wie nützlich ihnen die Aufzeichnungen einer Anliegerin waren – und wie nervös sie waren, als beim Start 2019 die ersten Tage kein einziger Elch zu sehen war.

Im Laufe der Jahre wurde das Konzept immer weiter perfektioniert. Wer möchte, kann sich weiterhin zur Entspannung an den Bildschirm setzen, den Wald genießen und abwarten, ob man ein Tier sieht – als wäre man selbst da. Wer nicht so viel Zeit hat, kann sich anhand der Markierungen im Stream rückblickend nur die Höhepunkte des Tages ansehen. Oder auf den Zusammenschnitt der spannendsten Szenen warten. In diesem Jahr zeigt auch RTL+ den Stream in Deutschland. Die schwedische Livesendung ist über SVT Play aber weiterhin ebenfalls international zu sehen.

Hier geht es zu SVT Play

Die Ankündigung im vergangenen Jahr:

Die Elche sind wieder unterwegs – auch auf dem Bildschirm

 

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Island: Ein Monat Eruption an den Sundhnúksgígar

Reykjanes (Island). Seit einem Monat treibt es nun an der alten Kraterreihe Sundhnúksgígar ständig neue Lava an die Oberfläche, wenn auch inzwischen nur noch aus einem Krater. Nach dem aktuellen Kenntnisstand der Vulkanologen der Universität Island speist sich dieser Ausbruch aus demselben Reservoir in der Tiefe wie auch die Fagradalsfjall-Ausbrüche – aber das Magma nimmt einen anderen Weg. Darüber berichtete mbl. is,

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Langsame Behörde bremst Walfang vor Island aus

Island. Die Finnwale um Island haben möglicherweise diesen Sommer ihre Ruhe. Die Lizenz für die Walfanggesellschaft Hvalur hf ist 2023 ausgelaufen – und Besitzer Kristján Loftsson hat die Hoffnung offenbar aufgegeben, dass er noch rechtzeitig eine neue erhält, wie er gegenüber Mbl.is sagte. Hinter dem beklagten langsamen Behördenhandeln dürften politische Differenzen innerhalb der Regierung stehen. 

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Lange erste Wartungspause für Olkiluoto 3

Finnland. Nach einem Jahr Laufzeit im kommerziellen Betrieb wird gerade die erste jährliche Wartung am finnischen Atomkraftwerk Olkiluoto 3 vorgenommen. Es ist die erste Wartung eines Kraftwerks dieses Typs – EPR, Europäischer Druckwasserreaktor – in Europa. Die vorgesehene Zeit dafür wurde bereits zwei Mal verlängert, insgesamt werden es voraussichtlich fast zwei Monate. Darüber informierte der Betreiber TVO.

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„Das Leuchten der Rentiere“ jetzt bei Netflix

Schweden. Seit gestern ist „Das Leuchten der Rentiere“, die Verfilmung von Ann-Helén Laestadius‘ (auf Deutsch) gleichnamigem Buch, bei Netflix zu sehen. „Ich finde, dass der Film die Wirklichkeit zeigt“, sagt Schauspieler Lars-Ánte Wasara zu NRK. In dem Film geht es unter anderem um den Hass gegen Samen, der sich immer wieder dadurch äußert, dass ihre Rentiere getötet werden.

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Norwegen: Andøya wird Drohnenbasis und Satellitenstation

Norwegen. Der Luftwaffenstützpunkt Andøya in den Vesterålen steht vor einer neuen Zukunft: Er soll einerseits norwegische Basis für Langstreckendrohnen zur Überwachung des Meeres werden. Außerdem will Norwegen dort gemeinsam mit den USA eine Satellitenstation einrichten. Darüber berichteten unter anderem High North News und NRK.

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Flaschenhals Erzbahn: LKAB reduziert Produktion

Schweden. Die schlechten Nachrichten rund um die Erzbahn reißen nicht ab. Gestern erklärte der Bergbaukonzern LKAB, aufgrund der Engpässe auf der Erzbahn müsse man die Produktion herunterfahren – und das könnte auch zu Personalabbau führen. Eine Option für mehr Erz auf der Schiene wäre die zeitweise Einstellung des Personenverkehrs, wie es LKAB bereits gefordert hat. Doch der ist ohnehin schon stark gebeutelt.

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Neuer Premierminister auf Island ist Bjarni Benediktsson

Island. Die bisherige Dreier-Koalition auf Island macht auch nach dem Ausscheiden Katrín Jakobsdóttirs weiter. Neuer Premierminister ist Bjarni Benediktsson von der Unabhängigkeitspartei, zuletzt Außenminister. Ein paar Minister wechseln das Ministerium, eine neue linksgrüne Ministerin kommt dazu. Katrín Jakobsdóttir ist nun auch offiziell entlassen. Das berichtete RÚV.

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