Senja (Norwegen). Nordnorwegische Fischer sind empört: Bei einer Militärübung vor Senja haben die norwegischen Streitkräfte eine Fregatte versenkt – mitten in einem wichtigen Fischereigebiet. Wie NRK nun berichtete, waren Ort und Umfang keineswegs mit den zuständigen Behörden abgesprochen.
Der Konflikt dauert schon einige Wochen an: Im September versenkte das norwegische Militär planmäßig die zuvor geleerte KNM Bergen mit einer sogenannten „Quicksink“-Bombe. Dabei handelte es sich um ein für die Norweger neues Waffensystem, das getestet werden sollte. Die KNM Bergen liegt nun auf 125 Metern Tiefe ein Stück vor der Insel Senja im Fischereigebiet Svengrunnen. Die Fischer sind in Aufruhr und verlangen, dass das in zwei Teile zerbrochene Schiff entfernt wird. Sie befürchten, dass sich daran nun Fischereigerät verhängt und kaputt geht. In solchen Geisternetzen sterben Meerestiere überflüssigerweise. Auch das Gebiet insgesamt könnte Schaden davontragen. Dass das Gebiet insgesamt wichtig sei für den Fisch-Nachwuchs, bestätigte auch ein Wissenschaftler des Meeresforschungsinstitutes gegenüber NRK.
Neues Waffensystem getestet
Ein Vertreter der Streitkräfte verteidigt die Ortswahl: Man habe das neue Waffensystem genau überwachen müssen, sagte er. Dafür habe man die Instrumente dort vor Ort gebraucht. Es sei absolut notwendig gewesen. Nach Ansicht des Militärs liegt die Stelle auch nur am Rand des Fischereigebiets, nicht mittendrin, wie die Fischer sagen. Ein zweites Schiff wurde etwas später weiter westlich versenkt, wo das Meer 2200 Meter tief ist. Diese Aktion ist weit weniger umstritten.
Behörden vorab unzureichend informiert
Wie sich inzwischen herausstellte, wussten weder das Umweltministerium noch die Fischereibehörde vorab genauere Details über das, was im Rahmen des Manövers geschah. Der Chef der Fischereibehörde, der ehemalige Verteidigungsminister Frank Bakke-Jensen, stellte gegenüber NRK klar: „Es wurde gesagt, das hätten wir empfohlen. Das haben wir nicht. “ Im Gegenteil habe man vor dieser Stelle gewarnt, da sonst ein Teil des Fischereigebietes für die Fischer verloren sei.
Vor einigen Jahren war eine andere Fregatte in den Schlagzeilen:



