Fregatte Helge Ingstad vier Monate nach Kollision geborgen

Bergen (Norwegen). Die Fregatte KNM Helge Ingstad ist zurück im Stützpunkt Haakonsvern bei Bergen. Knapp vier Monate nach der Kollision mit dem Tanker Sola TS ist die Bergung des Schiffes von der Unglücksstelle im Hjeltefjorden abgeschlossen. Darüber berichtete NRK.  Das Rätseln über die Ursache der Kollision geht jedoch weiter.

Helge Ingstad

Die Fregatte Helge Ingstad ist geborgen. Foto Forsvaret Norge

Die Bergung hatte bereits vor einer Woche begonnen: Die Ketten der beiden Schwimmkräne wurden um die Fregatte gelegt, Taucher entfernten die alten Sicherungen. Halb ausgetaucht, an den Ketten der Schwerlast-Schwimmkräne hängend, ging es 15 Seemeilen weiter in die geschützte Bucht bei Hanøytangen. Dort wurde das restliche Wasser herausgepumpt. Dann wurde das Schiff weiter angehoben und der Schwimmponton abgesenkt und darunter geschoben. Auf dem Ponton wurde es dann nach Haakonsvern geschleppt. Sonntag Nacht 23 Uhr  kam es dort an. Die Bergung soll laut NRK 640 Millionen Norwegische Kronen, umgerechnet 65,6 Millionen Euro, gekostet haben. Ob die Fregatte repariert werden kann oder verschrottet werden muss, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Kollision nach NATO-Manöver Trident Juncture

Die Kollision geschah auf der Rückfahrt vom NATO-Manöver Trident Juncture. Laut des ersten Untersuchungsberichtes gab mehrere Ursachen dafür, dass zum Zusammenstoß kam und dass er mit dem Sinken der Helge Ingstad endete. Unter anderem soll die Besatzung den Tanker für einen Teil des Kais gehalten haben. Das erscheint für eine mit modernster Technik ausgestattete Fregatte allerdings  äußerst merkwürdig. Zumal die ausweichpflichtige Fregatte ihre Geschwindigkeit von 17 Knoten nicht drosselte. Der Bericht wurde auch schon als „Grauwaschung“ kritisiert. Bei der Untersuchung hatte man aber auch einen Konstruktionsfehler festgestellt: Die wasserdichten Schotten waren nicht dicht, weil eine hohle Propellerwelle das eindringende Wasser auch in andere Abteilungen gelangen ließ.

Bei der Kollision wurden acht Besatzungsmitglieder der Helge Ingstad verletzt. Es lief etwas Treibstoff der Fregatte aus, ebenso bei der Bergung. Der 250 Meter lange Tanker Sola TS bekam nur geringe Schäden. Zum Glück: Er war frisch beladen und hatte 99, 4 Millionen Liter Rohöl an Bord.

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