Klarer Nachthimmel am Sonntagabend im ganzen Norden – Bühne frei für eine gigantische Himmelsshow. Ein Plasmaauswurf auf der Sonne sorgte für beeindruckendes Polarlicht, das selbst in Helsinki und auf Öland noch gut zu sehen war.
Bilder davon erschienen gestern überall im Internet – ob auf Instagram, Twitter, Facebook oder den Internetseiten verschiedener Medien. Laut Spaceweatherlive.com erreichte der geomagnetische Sturm zwar „nur“ die Stärke G1/Kp-Wert 5, angekündigt war noch eine Stufe mehr. Das reichte aber, um sehr viele Menschen bei der guten Sicht glücklich zu machen. Von Vorteil war auch, dass gerade fast Neumond war und somit nur das künstliche Licht störte.
Polarlicht entsteht, vereinfacht gesagt, wenn die Sonne mit dem Sonnenwind energiereiche Teilchen Richtung Erde schickt. Diese treffen zunächst auf das Magnetfeld der Erde und werden entlang der Feldlinien zu den Polen geleitet. Erst dort geraten sie in die Atmosphäre. Sie verhelfen Sauerstoffmolekülen und -atomen vorübergehend zu einem höheren Energiezustand. Wenn diese in ihren Grundzustand zurückfallen, setzen sie das dekorative Licht frei.
In den nächsten Tagen ist die Aktivität weniger stark. Doch die Polarlichtsaison hat gerade erst begonnen und lässt auf noch mehr tolle Nächte hoffen. Hier noch das notwendige Vokabular für alle, die sich das vor Ort ansehen wollen: Schwedisch: Norrsken, Norwegisch/Dänisch: Nordlys, Isländisch: Norðurljós, Finnisch: Revontulet, Russisch: Полярное сияние (Polarnoe Sijanie).
Polarlicht-Vorhersagen für den Norden:
- Spaceweatherlive.com
- Aurora-Service (zurzeit unvollständig)
- Für Norwegen: Norway Lights
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Die Autorin befindet sich gerade für einige Zeit in Luleå und konnte die Lightshow deshalb auch genießen – hier eine kleine Bildergalerie.