Mega-Treibhaus auf Island geplant

Ölfus (Island). Exportgemüse aus Island? Treibhäuser mit Erdwärme gibt es auf der Insel schon lange, bisher wurde dort jedoch hauptsächlich für den heimischen Verbrauch produziert. Das Unternehmen Paradise Farms will nun ein Treibhaus  von 50 Hektar Fläche bauen und Gemüse  für den Export ziehen, eventuell sogar exotisches Obst. Noch nicht ganz geklärt ist die Energiefrage.

Tomaten im Treibhaus.

Foto Walter J. Pilsak/ Wikimedia, CC BY-SA 3.0

Paradise Farms hat bereits eine gemeinsame Absichtserklärung mit der Gemeinde Ölfus in Südisland unterzeichnet, in der es um die Pacht von 50 Hektar Land geht. Zu den Leuten hinter Paradise Farms gehört Gunnar Þorgeirsson, auch Vorsitzender des isländischen Bauernverbandes. Das Startkapital kommt von ausländischen Investoren. Gegenüber Frettablaðið hebt er hervor, warum Island so geeignet dafür ist: In der südisländischen Tiefebene bei Ölfus gebe es genug Land, genug Wasser, Energie und einen Hafen für den Export.

Paradiese Farms würde eine Menge Energie benötigt, laut Vísir 150 Megawatt. Das entspräche der Leistung des Blönduvirkjun, einem Wasserkraftwerk in Nordisland. Noch liegen Energieform und Lieferant noch nicht fest. Zunächst sollen 100 000 Quadratmeter überdacht werden, danach soll bis zu den 500 000 Quadratmetern ausgebaut werden. Hauptsächlich sollen gewöhnliche Gemüsesorten wie Tomaten, Kohl und Paprika angebaut werden. Angedacht sind aber auch auch exotische Obstarten wie Mango. Das käme auf die Energiekosten an, so Gunnar Þorgeirsson. Sein Ziel ist es, Island zu einem Gemüse-exportierenden Land zu machen – das sei schließlich auch Holland gelungen.

Gemüse wie Gurken, Tomaten, Salat oder Kohlsorten werden auf Island schon lange erfolgreich gezogen. Das erspart auch den Import. Voraussetzung dafür ist eine günstige Heizung, zum Beispiel durch heiße Quellen. Ein Unternehmen bei Reykjavík beklagte gerade, dass seine Energiepreise fast verdoppelt wurden – nun überlegt der Inhaber, zu schließen oder auf eine andere Energiequelle umzustellen. (Quellen: Frettablaðið, Vísir, Iceland ReviewReykjavík Grapevine, Mbl.is.)

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