Paul Watson nicht mehr international gesucht

Meeresschutz-Aktivist Paul Watson kann wieder freier reisen. Interpol hat die „Red Notice“ in Bezug auf ihn entfernt – Länder sind nun nicht mehr angehalten, ihn festzunehmen, wie es Japan weiterhin wünscht. Darüber berichtete gestern unter anderem AP. Watson hatte deshalb im vergangenen Jahr fast fünf Monate im Gefängnis in Nuuk verbracht. Letztlich hatte sich das dänische Justizministerium jedoch gegen eine Auslieferung entschieden.

Eine sogenannte „Red Notice“ ist die Meldung, dass eine Person von einem Mitgliedsland gesucht wird und dieses andere Länder um Hilfe bittet. Es ist nicht dasselbe wie internationaler Haftbefehl. Japan fahndet seit einem Vorfall 2020 in der Antarktis nach Watson. Watson wurde deshalb vor einem Jahr, im Juli 2024, in Nuuk festgenommen, als das Schiff seiner Organisation dort tankte. Aufgrund der aufgrund einer „Gesamtbeurteilung der Umstände“ wurde Watson dann kurz vor Weihnachten wieder freigelassen und nicht ausgeliefert. Dänemark hat kein Auslieferungsabkommen mit Japan und hatte von Japan auch keine Zusicherung erhalten, dass die in Nuuk verbrachte Haftzeit auf eine eventuelle Strafe in Dänemark angerechnet wird. 

„Hinweis auf politische Elemente“

AP zitiert nun eine Interpol-Mitteilung, wonach die Entscheidung „kein Urteil über den Sachverhalt oder die Ereignisse im Jahr 2010“ sei. Berichtet wird außerdem , dass Japan während der Überprüfung „energisch auf die Kommission eingewirkt“ habe, was „ein Hinweis auf das Vorhandensein politischer Elemente in diesem Fall sein könnte“. Interpol konstatierte außerdem, dass nicht nur Dänemark, sondern auch andere Länder Watson eben nicht nach Japan ausgeliefert hätten.

Die Entwicklung um Paul Watson wird sowohl in Grönland als auch auf Island und den Färöer besonders aufmerksam verfolgt. Island und die Färöer waren schon mehrfach Ziel von Watsons Aktionen gegen Walfang.

Früherer Artikel zum Thema: Paul Watson ist frei

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