Kunsthalle Göteborg zeigt Konflikte um die Landnutzung

Göteborg (Schweden). Wem gehört das Land? In der Kunsthalle Göteborg wurde gestern eine neue Ausstellung eröffnet, in der vier Künstler oder Kollektive aus ganz unterschiedlichen Regionen diese Frage behandeln: Anders Sunna (Sápmi/Schweden) mit Michiel Brouwer, Simon Gush (Südafrika), Otobong Nkanga (Nigeria/Namibia) und das kanadische Inuit-Filmkollektiv Isuma. Die Ausstellung ist bis zum 22. März zu sehen.

Anders Sunna

Anders Sunna thematisiert die Konflikte der Samen um die Landnutzung. Hier eins seiner Bilder bei einer Ausstellung in Boden 2019.

Der poetische Titel „Varje löv är ett öga“ („Jedes Blatt ist ein Auge“) geht auf eine 1980 als Buch veröffentlichte Artikelsammlung der schwedischen Schriftstellerin Sara Lidman zurück. Darin zeigt sie Zusammenhänge lokaler und globaler Ereignisse auf. Und daran will die Ausstellung anknüpfen, wenn sie politische Künstler aus ganz unterschiedlichen Teilen der Welt zusammenholt, die auch mit ganz unterschiedlichen Mitteln ihre Botschaft ausdrücken.

Der schwedische Same Anders Sunna arbeitet oft mit bunten Farben, Collagen und Graffiti. Für die Ausstellung hat er mit Michiel Brouwer vor Ort eine neue Installation aus Wandmalereien, Fotos und Skulpturen zusammengestellt, in der es um die Auswirkungen des Bergbaus auf die samische Gesellschaft und Kultur geht.

Simon Gush, weißer Südafrikaner, geht in seinen Videowerken Land is in the Air, A Button without a Hole und Working the Land  der eigenen kolonialistischen Familiengeschichte und dem heutigen Konflikt um das Land zwischen den Xhosa und den weißen Farmern nach.

Die Nigerianerin Otobong Nkanga, die heute in Belgien lebt, thematisiert in ihren Skulpturen die Ausbeutung der Natur, mit Materialien, die an den Bergbau erinnern. Dabei zieht sie Analogien zum menschlichen Körper, der sowohl schön als auch verletzlich ist, und stellt die Frage, ob wir damit auch so umgehen würden.

Das Inuit-Filmkollektiv Isuma aus Kanada zeigt „One Day in the Life of Noah Piugattuk “ . Darin geht es um einen Tag des nomadisch lebenden Inuit-Jägers, in dessen Region 1961 (Kalter Krieg!) ein wichtiges Abhörsystem installiert werden soll – und plötzlich sollen er und seine Familie ein ganz anderes Leben führen.

Hier ein Einblick in die Ausstellung „Varje löv är ett öga“ in der Kunsthalle Göteborg:

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