Surtsey (Island). Was verhilft Pflanzen zur Ausbreitung über längere Distanzen? Eine neue Studie, basierend auf der Besiedlungsgeschichte der Vulkaninsel Surtsey, zeigt: Es hängt vor allem von den Vögeln ab. 62 der 78 dort vorhandenen Pflanzenarten reisten mit Vögeln dorthin. Die Studie ist in Ecology Letters erschienen, es berichtete auch RÚV.
Surtsey erschien 1963 über der Meeresoberfläche und liegt 32 Kilometer von Island entfernt. Die Entwicklung des Lebens darauf wurde von Anfang an wissenschaftlich dokumentiert. Abgesehen von Wissenschaftlern sind keine Besuche auf der Insel erlaubt. Das macht Surtsey zu einem idealen Studienobjekt.
Traditionelle Theorien zur Ausbreitung von Pflanzen gingen davon aus, dass es eine Bedeutung hat, ob die Form des Samens gut im Wind fliegt oder im Wasser treibt. Im Falle von Surtsey spielte dies jedoch kaum eine Rolle – die meisten der dort aufgefundenen Pflanzenarten wurden von Vögeln dorthin transportiert, in der Regel im Verdauungstrakt. Die Möwenkolonie gilt dabei als ein besonderer Beschleuniger der Pflanzansiedlung. Mit ihrem „Guano“ verbessern sie außerdem die Ansiedlungsmöglichkeiten für Spezies, die sich auf glattem Vulkangestein nicht halten würden.
Ein näherer Blick auf die von Vögeln transportierten Samen zeigte, dass es sich dabei um kleine, trockene Samen oder Früchte handelte. Größere, fleischigere hatten es schwer, auf einer trockenen Vulkaninsel zu gedeihen.
Die Autoren, Pawel Wasowicz, Ádám Lovas-Kiss, Nándor Szabó und Andy J. Green, riefen dazu auf, der Verbreitung durch Vögel mehr Beachtung zu schenken. Dies sei auch wichtig in einer Welt, in der sich die natürlichen Bedingungen veränderten.
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