Norwegen. 621 Wildtiere wurden im vergangenen Jahr allein auf der Strecke der Nordlandsbahn vom Zug erfasst und getötet. Es ist die unfallträchtigste in ganz Norwegen, weil sie durch ein sehr von Tieren belebtes Gebiet führt. Eine neue Methode dagegen wird jetzt in der Praxis getestet: Mit Menschenstimmen, Hundegebell und Wolfsgeheul sollen Elche und Rentiere vom Gleis gejagt werden, bevor ein Zug kommt. Darüber berichtete NRK.

Elch im Gleis bei der Rørosbahn. Foto Andreas Haakonsen/ Bane NOR
Bei den angefahrenen Tieren handelt es sich oft um Elche oder Rentiere. Die effektivste Methode, sie vom Gleis fernzuhalten, sind Zäune. Diese gibt es auch auf bestimmten Abschnitten der Nordlandsbahn von Trondheim nach Bodø – aber nicht überall, und sie schränken auch die Bewegungsfreiheit der Tiere ein. Mehrere Institute haben zusammengearbeitet, um eine Methode zu finden, die auf Geräuschen basiert und die Tiere verjagt. Diese Lösung wird nun an drei Zügen getestet, einem Güterzug von CargoNet und zwei Arbeitszügen von BaneNor.
Hupen reicht nicht
Aina Winsvold von Ruralis, einem Forschungsinstitut für ländliche Räume, erklärte gegenüber NRK, warum ein einfaches Hupsignal bei Tieren nicht reicht: Ein Hupsignal gebe es in der Natur nicht, deshalb verbänden sie damit keine Gefahr. Bei den Versuchen kam aber heraus, dass sie mit einem Fluchtreflex reagierten, wenn sie Menschenstimmen oder gefährliche Tiere wie Hund oder Wolf hörten. Auf der Versuchsstrecke werden diese drei verschiedenen Elemente auf ihre Wirksamkeit hin getestet. Diese Institute nahmen an der Forschung teil: Ruralis – Institutt for rural- og regionalforskning, Norsk institutt for bioøkonomi (NIBIO), Norges miljø- og biovitenskaplige universitet NMBU, Soundscape Studios, Sveriges Landbruksuniversitet (SLU) und EnviroPlanning.
Insgesamt sterben laut NRK in ganz Norwegen jährlich 1400 bis 2000 Tiere auf dem Gleis.
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