Frühes Frühjahr: Tornefluss vom Eis befreit

Finnland/Schweden. Der Frühling rückt nur etappenweise in den hohen Norden vor – doch er kommt. Das stärkste Zeichen: Auf den großen Flüssen bricht das Eis auf. Der mächtige Tornefluss war damit nur wenig später dran als im Rekordjahr 2014. Für diesen Fluss liegen Daten dazu seit 1693 vor.

Tornionjoki Torneälv

Das Eis aus dem Norden treibt über den Tornefluss Richtung Ostsee

Der längste Winter der vergangenen 300 Jahre war in Nordfinnland und Nordschweden 1867. Damals brach das Eis des Torneflusses erst am 9. Juni auf. Der See Oulujärvi öffnete sich erst am 23. Juni. Um den frühesten Eisaufbruch zu finden, braucht man nicht so weit zurückblicken. Der fand am 26. April 2014 statt. Die 2018 veröffentlichte Doktorarbeit von Johanna Korhonen sieht deutliche Veränderungen aufgrund des Klimawandels. 2019 passt ins Bild: Im südlichen Teil ging das Eis am 27. April ab.

Der Torneälv/Tornionjoki ist der längste frei fließende Fluss Europas. Sein südlicher Teil bildet die Grenze zwischen Finnland und Schweden. Bei Haparanda/Tornio mündet er in die Ostsee. In der Vergangenheit kam es oft zu Problemen, wenn sich dort das Eis löste (islossning/jäänlähtö): Die Schollen konnten sich auch ungünstig verkeilen, Bauwerke beschädigen und Überschwemmungen verursachen. Bisher werden keine größeren Probleme gemeldet.

Zweistellige Temperaturen ließen den Schnee schmelzen


Der vergleichsweise frühe Zeitpunkt für den Eisabgang der großen Flüsse  hängt eng zusammen mit den hohen Temperaturen der vergangenen zwei Wochen in ihrem Einzugsgebiet: In Nordnorwegen, Nordschweden und Nordfinnland kam es zu zweistelligen Temperaturen und neuen Rekorden für den Monat (Bodø 18 Grad, Kiruna 16,2 Grad). Dadurch schmolz der Schnee schneller, was den Wasserstand ansteigen ließ, und das Eis wurde instabil.

Nun sind zwar kurzfristig winterliche Temperaturen in den Norden zurückgekehrt. Aber die kurzen Nächte und die offenen Flüsse zeigen: Es geht klar dem Sommer entgegen.

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