Finnland. Metsähallitus, die finnische Forstbehörde, bekommt 2027 4,5 Millionen Euro weniger. Deshalb sollen nun vier Naturinformationszentren geschlossen und die Gebäude verkauft werden: Hossa in Suomussalmi, Kilpisjärvi in Enontekiö, Seitseminen in Ylöjärvi und Teijo in Salo. Auch aus dem Zentrum Liminganlahti, das gemeinsam mit der Kommune betrieben wird, will sich die Behörde verabschieden. Darüber berichtete Yle.

Naturzentrum von Kilpisjärvi im Herbst
Die Naturzentren (luontokeskus), die Metsähallitus betreibt, bieten Einheimischen und Touristen gut aufbereitete Informationen über die Natur vor Ort und die Möglichkeiten, diese zu erleben, manchmal kombiniert mit touristischem Service und Gastronomie. Der Besuch ist gratis. Schon in den vergangenen Jahren waren immer wieder Naturzentren geschlossen worden: 2013 gab es noch 43, jetzt sind es nur noch 18 (Teijo mitgerechnet).
Metsähallitus will sich auf Kernaufgaben konzentrieren
Grund der neuen Schließungen ist ein geschrumpftes Budget – 2027 soll die Behörde 4,5 Millionen Euro weniger bekommen. Deshalb will sich Metsähallitus nun stärker auf seine Kernaufgaben kümmern, das heißt, Naturschutzaufgaben und den Unterhalt der Wanderwege in den Naturschutzgebieten und Nationalparks.
Schließung von Hossa trotz 66 000 Besuchern im Jahr
Das Zentrum mit den meisten Besuchern ist Haltia in Espoo mit zuletzt 192 500 Gästen im Jahr. Kilpisjärvi am westlichsten Ende Finnlands bringt es dagegen nur auf 9700, es hat auch nur zu den Zeiten offen, zu denen man mehr Touristen erwartet. Trotzdem erfüllte es bisher eine wichtige Funktion. Etwas erstaunlich ist, dass auch das Naturzentrum Hossa auf der Streichliste steht, denn dieses hatte zuletzt 66 000 Besucher im Jahr und steht damit nicht am unteren Ende der Besucherzahl-Liste.
Zuletzt war 2022 das Meeresnaturzentrum in Kalajoki geschlossen worden. Das war damals mit sinkenden Besucherzahlen begründet worden und dass die Leute Informationen eher im Internet suchen als vor Ort.
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Eine weitere traurige Nachricht für die Nationalparks in Finnland. Sie kommt aber nicht überraschend. Aus Besuchersicht fehlen leider klare Konzepte, die Hoffnung auf eine Trendwende machen würden.