Spektakulärer Feuerball über Nord-Finnland

Finnland. Ein außergewöhnlich lichtstarker Feuerball ging am Donnerstagabend gegen 18.40 Ortszeit in Nordfinnland herunter. Zu sehen war er sogar in Nordnorwegen und Nordschweden. Als wahrscheinlichste Ursache gilt laut Experten ein Meteorit.

Screenshot Meteor

Sceenshot des Videos von Aurora Service, Finnland

Den eindrucksvollsten Bildbeweis lieferten die Nordlichtjäger vom Aurora Service im finnischen Kaamanen, in der Nähe des Inarisees (siehe unten). Ihre Livekamera, eigentlich für andere Lichterscheinungen gedacht, zeichnete das ganze Geschehen auf – plötzlich wird es taghell. Die finnische astronomische Gesellschaft Ursa schätzt aufgrund der Bilder, dass der Meteorit südlich oder südöstlich des Inarisees eingeschlagen ist. Ein derartig helles Phänomen komme nur selten vor. Der Meteorit könnte bis zu 100 Kilogramm gewogen haben. Die Spuren dürften in dem dünn besiedelten, seenreichen Gebiet aber schwer zu finden sein: „Es gibt keinen Filmkrater mit einem strahlenden Stein auf dem Boden. Sowas ist Unsinn“, zitiert der finnische Rundfunk (Yle) Jaakko Visuri von Ursa.

Yle berichtet von Donnern und  Erschütterungen in Zusammenhang mit der Lichterscheinung und dass viele die Rettungsstelle anriefen, weil sie dachten, es sei ein Flugzeug abgestürzt.

Es ist allerdings nicht die einzige Meteor-Meldung der vergangenen Woche, nur die vermutlich spektakulärste. Am 14. November erhielt IMO (International Meteor Association) 1150 Meldungen aus Deutschland zu einem Ereignis, das zwischen Köln und Frankfurt sichtbar gewesen sein muss. Presseberichte melden auch Beobachtungen in Bayern und Norddeutschland. IMO hat außerdem Erscheinungen aus den USA und Frankreich gelistet.

In der vergangenen Nacht zog dann noch der Meteoritenstrom der Leoniden an der Erde vorbei. Dabei handelt es sich um Reste des Kometen Tempel-Tuttle. Diese sind normalerweise jedoch kleiner als die vermutete Ursache des finnischen Feuerballs. Sie verglühen in der Atmosphäre und erscheinen dort, wo es klar ist, als ein Schwarm von Sternschnuppen.

und noch das  Video von Johannes Karhula aus Finnland:

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