Europas größte Batteriefabrik soll nach Skellefteå

Skellefteå. Das Elektroauto soll das Klima retten. In vielen Ländern wird der Kauf staatlich gefördert. Das Wichtigste dabei: die Batterie. Das schwedische Unternehmen Northvolt plant nun den Bau von Europas größter Batteriefabrik im nordschwedischen Skellefteå.

Batteriefabrik

So soll die Anlage von Northvort in Skellefteå aussehen.
Visualisierung Northvolt

Die Begründung für die Standortwahl: saubere und günstige Energie, Nähe zu Rohstoffen und eine industrielle Tradition, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. In Skellefteå könnten 2000 bis 2500 Arbeitsplätze entstehen. Ab 2023 sollen dort Batterien für eine halbe Million Elektroautos, eine Kapazität von 32 Gigawattstunden pro Jahr, vom Band rollen. Eine eigene Entwicklungsabteilung mit 300-400 Angestellten ist im südschwedischen Västerås geplant.

Hinter Northvolt stecken zwei Männer, die mit dem Elektroauto-Geschäft gut vertraut sind: Peter Carlsson und Paolo Cerruti haben beide für Tesla in Führungspositionen gearbeitet.  Ihr Ziel ist „die grünste Batterie der Welt“  – deshalb die  Nähe zu den nordschwedischen Wasserkraftwerken. Im nahen Finnland werden außerdem die Rohstoffe Kobalt und Nickel abgebaut.

Northvolt

Nach Skellefteå kommt die Fabrik,
nach Västerås die Entwicklungsabteilung.
Karte mit Hilfe von stepmap.

Sie wollen damit aber auch den asiatischen Herstellern rechtzeitig Paroli bieten, wie die Financial Times berichtet, die Carlsson zitiert: Da es sich um einen automatisierten Prozess handele, werde nicht die billige Arbeitskraft gesucht, sondern gute Ingenieure. Energie mache einen großen Teil der Kosten aus.

Carlsson verriet dort aber auch, was der schwierigste Teil sei: Das notwendige Geld zusammenzubekommen. 4,1 Milliarden Euro werden dafür laut SVT benötigt. Bereits mit im Boot seien bisher unter anderem der staatliche schwedische Energiekonzern Vattenfall, der Mischkonzern Stena und ABB.

Die Abteilung in Västerås soll bereits 2019 fertig sein, der erste Teil der Fabrik in Skellefteå 2020. 2023 soll die volle Kapazität erreicht sein.

Gemessen an den Marktanteilen ist Norwegen mit Abstand Spitzenreiter beim Elektroauto. 29 Prozents der Neuwagen 2016 fahren mit Strom. In absoluten Zahlen heißt der Sieger allerdings China: Dort wurden 2016 rund neue 350 000 Elektroautos auf die Straße gebracht. Insgesamt sind inzwischen laut International Energy Agency rund zwei Millionen Elektroautos unterwegs.

 

 

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