DNT schließt fünf Hütten, damit die wilden Rentiere Ruhe haben

Norwegen. Der norwegische Tourismusverband DNT will fünf Hütten auf der Hardangervidda und in  Setesdal/Ryfylke schließen und bei anderen die Öffnungszeiten einschränken – zugunsten der wilden Rentiere. Das meldete NRK. Diese sollen dort ausreichend Platz und Ruhe haben, ohne von Menschen gestört zu werden. Norwegen hat praktisch den einzigen Bestand an wilden Rentieren in Festland-Europa.

Rentiere

Bei der Begegnung mit Rentieren: ruhig bleiben, Abstand halten.

Konkret handelt es sich um folgende Maßnahmen:

Hardangervidda: die Hütte Torehytten wird geschlossen. Sämtliche Wanderwege dorthin fallen weg, etwa 50 Kilometer. Die Hütte Litlos hat zukünftig kein Personal mehr. Die Hütten Tyssevassbu, Hellevassbu, Middalsbu, Stordalsbu, Lågaros, Lufsjå, Litlos und Helberghytta werden noch weiter eingeschränkte Öffnungszeiten haben – vom letzten Juniwochenende bis Anfang September plus zwei Wochen an Ostern. Die Hütte Hadlaskard wird von Oktober bis Juli geschlossen. Das Selbstbedienungsangebot in Mårbu und Rauhelleren wird komplett geschlossen, die Phase, in denen diese Hütten mit Personal ausgestattet sind, wird um eine Woche reduziert. Die Hütten Mogen und Solheimstulen werden aber aufgerüstet, um als Ausgangspunkt für Tagestouren zu fungieren. Mehrere Wanderwege werden umgelegt. 

Ryfylke/Setesdal Vesthei und Setesdal Austhei: Die Hütte Storsteinen wird geschlossen und soll durch eine kleinere Hütte bei Helvetesvatnet ersetzt werden. Die Hütten Grasdalen und Eidavatn werden ebenfalls geschlossen und durch eine neue Hütte weiter nördlich im Grasdal ersetzt.  sowie  werden komplett aufgegeben. Das Wegenetz wird angepasst, sodass ein Rundweg zwischen Stakken, der neuen Grasdalen -Hütte und Nilsebu möglich ist. Die Nord-Süd-Hauptroute wird auf die andere Seite des Sees Svartevassmagasinet verlegt, Das Angebot in der Hütte am Kringlevatn wird stark reduziert. Die Hütte Øyuvsbu wird geschlossen und das Wegenetz um- und niedergelegt. 

Insgesamt werden 125 Kilometer Wanderweg komplett aufgegeben und 73 Kilometer Wanderwege umgelegt werden, 

In Norwegen gibt es 24 Gebiete für wilde Rentiere in den Berggebieten Südnorwegens. Touristen können die Tiere vom neuen Aussichtspunkt Snøhetta sehen, der allerdings über Winter geschlossen ist, damit die Tiere dort ihre Ruhe haben.

Unterschied wildes Rentier – Rentiere der Samen

Die wilden Rentiere unterscheiden sich von den halbzahmen Tieren aus der samischen Rentierhaltung insofern, als dass sie keine Besitzer haben, und eben wild leben. Wilde Rentiere werden außerdem bejagt, um den Bestand auf einem Niveau zu halten, dass die Nahrung ausreicht. In den vergangenen Jahren gab es allerdings immer wieder Alarmrufe, dass der Bestand schrumpfe und auch weniger Kälber geboren würden.

Wilde Rentiere gibt es außerdem auf Spitzbergen, Island (im 18. Jahrhundert importiert), Grönland, Alaska und Kanada, sehr kleine Bestände auch in Finnland und Russland.

Früherer Artikel zum Thema: Mehr Ruhe für wilde Rentiere – DNT will Hütten zeitweise schließen

überarbeitet und ergänzt 13 Uhr

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