Arctic Race of Norway – Das nördlichste Radrennen der Welt

Norwegen. Das Nordkap gilt als symbolträchtiges Ziel für Tourenradler – weiter nördlich kann man auf dem Kontinent nicht kommen. Im August müssen sie die Strecke für einige Tage frei halten für die Profis: Das internationale Radrennen Arctic Race of Norway geht in diesem Jahr quer durch Norwegens nördlichsten Bezirk, die Finnmark,  vom 16. bis zum 9. August.

Arctic Race of Norway

Etappen 2018. Quelle: Arctic Race of Norway

Die Veranstaltung wird mit organisiert von Amaury Sport Organisation (ASO), einem Profi der Branche – sie stehen auch hinter der Tour de France. Die Initiative zu dem Rennen kommt jedoch aus Nordnorwegen selbst. Ein Team des Sportvereins von der Insel Andørja (zwischen Tromsø und Narvik) stellte zunächst dort ein lokales Event auf die Beine (die inzwischen etablierte Tour de Andørja mit großem Rahmenprogramm) und schaffte es dann, die norwegische Radrenn-Meisterschaft 2006 in den Norden zu holen.

Gemeinsam mit dem Profi ASO organisierten sie dann 2013 das vermutlich erste internationale Profiradrennen jenseits des Polarkreises. Die Route des ersten Arctic Race of Norway führte von Bodø über die Lofoten und Vesterålen bis nach Harstad – eine anstrengende, aber telegene Strecke, die der Norweger Thor Hushovd gewann. Der Deutsche Nikias Arndt wurde Dritter. Seitdem fand das Rennen jedes Jahr statt. Es wird bisher nur für männliche Fahrer ausgerichtet.

Kirkenes

Ende der ersten Etappe: Kirkenes.

Die diesjährigen Etappen: Start ist in Vadsø auf der Halbinsel Varanger, es sind 190,5 Kilometer bis zum ersten Ziel Kirkenes. Die zweite Etappe geht von Tana über 195 Kilometer nach Kjøllefjord und dürfte die mit den meisten Steigungen sein. Am dritten Tag starten die Profis von Honningsvåg, allerdings nicht zum Nordkap, sondern nach Hammerfest, 201 Kilometer. Direkt zum Nordkap ging es 2014. Das letzte Stück bildet dann der Abschnitt von Kvalsund nach Alta (145 Kilometer).

“ Das Rennen dieses Jahres hat fast alles, sowohl mit Blick auf die sportlichen Herausforderungen als auch mit Blick auf spektakuläre Landschaften. Wir  freuen uns, zurück in die Finnmark zu kommen, und sind besonders gespannt darauf, den östlichen Teil des Bezirks zu erforschen, den wir bisher noch nicht besucht haben“, erklärt Knut-Eirik Dybdal, der örtliche Leiter der  Arctic Race of Norway, in der Pressemitteilung. Er verrät auch, dass man versucht habe, eine russische Etappe zu organisieren. Von Kirkenes sind es bekanntlich nur noch wenige Kilometer zur Grenze. Die Gespräche mit den russischen und norwegischen Behörden seien konstruktiv gewesen, aber die Zeit sei zu knapp geworden. „Wir geben die Idee einer russischen Etappe in Zukunft nicht auf“, so Dybdal.

Steigungen, Tunnel, unberechenbares Wetter – mit diesen Spezialitäten nordnorwegischen Radlebens werden sich dann auch die Profis arrangieren müssen. Allerdings wird für sie die Straße freigehalten. Und ihr Gepäck müssen sie auch nicht selbst mitnehmen.

Die neue Strecke und Impressionen der vergangenen Jahre im Video:

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