Grönland. Das grönländische Küsten-Passagierschiff Sarfaq Ittuk hat keinen Fahrstuhl. Und das ist nicht das Einzige, was an dem 34 Jahre alten Schiff nicht mehr zeitgemäß ist. Die Reederei Arctic Umiaq Line würde es gerne gegen ein neues, zweckmäßigeres austauschen. Doch sie hat kein Geld – und aktuell auch noch kein neues Abkommen mit der Regierung über Fahrten im kommenden Jahr. Darüber berichtete KNR.
Das Jahr 2024 war für Arctic Umiaq Line eine ökonomische Katastrophe. Die Gesellschaft hatte gehofft, mit neuen Premium-Kabinen und zusätzlichen Zielen zahlungskräftige Touristen anzulocken. Das gelang nicht im gewünschten Umfang. Außerdem gingen grönländische Kunden verloren, da es nun insgesamt weniger Betten gab und die Preise gestiegen waren. In Zahlen, laut Sermitsiaq damals: 2023 nutzten 21.780 Passagiere Sarfaq Ittuk, 2024 waren es nur 16.780. Mit 10 Millionen DKK Unterschuss, umgerechnet 1,34 Millionen Euro, endete das Jahr 2024.
Die einheimischen Nutzer sind zurückgekehrt
In diesem Jahr fährt Arctic Umiaq Line wieder nach dem vertrauten wöchentlichen Fahrplan zwischen Nuuk, Ilulissat und Qaqortoq/Narsaq – zu den früheren, günstigeren Preisen. Laut dem neuen Direktor Taitsiannguaq Olsen wird das von den einheimischen Nutzern auch angenommen, man habe wieder mehr Fahrgäste als im vorigen Jahr. Doch der Vertrag von Arctic Umiaq Line mit der grönländischen Selbstverwaltung läuft Ende dieses Jahres aus. Ein neuer, langsfristiger Vertrag – der einen Betriebszuschuss enthält – scheint kein Selbstgänger: „Diesmal wirkt es so, als hätte man das politische Ziel, den Küstenverkehr zu beenden“, so Olsen – möglicherweise gebe es einen Zwei-Jahres-Vertrag. Für den Bau eines neuen Schiffes sind das keine guten Voraussetzungen.
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