Pasviktal (Norwegen/Finnland/Russland). Das russische Energieunternehmen TGK-1 baut ein neues, kleines Wasserkraftwerk am Pasvik-Fluss. Es soll 16,5 MW produzieren und den Damm von Janiskoski besser ausnutzen. Darüber berichtete der Barents Observer nach einer Meldung des Unternehmens selbst.

Die Grenze zwischen Norwegen und Russland verläuft teilweise durch das Pasviktal. Karte sel/openstreetmap
Es gibt bereits sieben Wasserkraftwerke am Pasvik-Fluss , fünf russische und zwei norwegische. Das neue Kraftwerk, das „Arktika“ heißen soll, liegt ein Stück südlich des Dreiländerecks, drei Kilometer von der finnischen und zehn Kilometer von der norwegischen Grenze entfernt. Dafür müsse kein neuer Damm gebaut werden, so der Barents Observer. Immer wieder müsse bei Janiskoski viel Wasser abgelassen werden, das könnne zukünftig besser genutzt werden. TGK-1 betreibt auch die anderen fünf russischen Kraftwerke. Die norwegischen werden von Pasvik Energy betrieben. Laut Barents Observer wurde Pasvik Energy kurz von der russischen Gesellschaft informiert. Mehrheitseigner an TGK-1 ist Gazprom.
Kraftwerk mit bewegter Geschichte
Das Kraftwerk Janiskoski ist das älteste am Pasvik-Fluss, den die Finnen Paatsjoki nennen und die Russen Paz (-Fluss). Es wurde 1938 von Finnen erbaut, als das Petsamo-Gebiet finnisch war (1920-1944). Die deutschen Truppen zerstörten es bei ihrem Rückzug aus Nordfinnland 1944. Später wurde es mit finnischer Hilfe von der Sowjetunion wieder aufgebaut. Die anderen Wasserkraftwerke entstanden alle in der Zeit des Kalten Krieges, in der Norwegen und Russland trotzdem an der Grenze kooperierten.
An der Grenze befindet sich heute auch ein Nationalpark.
Früherer Artikel zum Pasviktal: Für Sternengucker: Nationalpark Øvre Pasvik ist „Dark Place“