Schwimmen mit Eisbergen gegen den Klimawandel

Ilulissat (Grönland). Ilulissat ist ein fantastischer Ort, um Eisberge zu beobachten. Der Brite Lewis Pugh begnügte sich nicht mit dem Ansehen. Er schwamm in 14 Etappen insgesamt 7,8 Kilometer vor Ilulissat. Zweck der Herausforderung; Auf den Klimawandel aufmerksam machen.

Ilulissat

Badebedingungen? Ilulissat, Grönland.

Lewis Pugh, Jahrgang 1969, steigt schon länger in kalte Wasser. 2007 schwamm er eine ein Kilometer lange Strecke in offenem Wasser am Nordpol. Kurz vor der Klimakonferenz in Glasgow (COP 26) wählte er eine Strecke die kälter kaum möglich ist: die Mündung des Ilulissat Eisfjord (grönländisch Kangia). Der Gletscher Sermeq Kujalleq rückt täglich im Durchschnitt 30 Meter vor und kalbt in den Fjord. Deshalb schwimmen dort unzählige dieser dekorativen weißen Riesen herum und Ilulissat ist offizielles UNESCO-Welterbe. Lewis Pugh wollte quer über die Mündung schwimmen – 7,8 Kilometer. Aufgrund der zahlreichen Eisberge musste er etwas davon abweichen, doch die 7,8 Kilometer sind geblieben. Er begann die erste Etappe am 25. August. Gestern meldete er die Vollendung der geplanten Kilometer nach 14 Etappen an 12 Tagen.

Die Gefahr des After-Drop

Guter Wille allein reicht nicht, um in Wasser zu überleben, das um die null Grad kalt ist. Pugh schwamm außerdem lediglich mit Badehose, nicht mit Neoprenanzug. Auf seiner Internetseite geht der erfahrene Kaltwasserschwimmer näher darauf ein, was einen erwartet, wenn man in so kaltes Wasser steigt. Die größte Herausforderung, um diesen massiven Temperatursturz zu überleben, ist die Zeit danach: Während des Schwimmens wird die Kerntemperatur des Körpers im Rumpf gehalten. Danach will das warme Blut zurück in Arme und Beine – und das kalte trifft auf die inneren Organe. Dies nennt man Afterdrop. Lewis Pugh ist der erste, der derart kalte Schwimmstrecken mit mehreren Etappen absolviert hat.

Mit seiner Aktion will Pugh auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, das Eis zu erhalten. Außerdem setzt er sich dafür ein, dass mindestens 30 Prozent der Ozeane geschützt werden sollen.

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