Finnland. Die Wintertourismus-Saison in Finnland und anderswo ist praktisch beendet. Doch sie ist in Finnland weiter Gesprächsthema: Inspektionen der regionalen Behörde von Lappland haben gezeigt, dass die Arbeitsbedingungen für die Saisonkräfte in mehreren Betrieben deutlich zu wünschen übrig ließen. Darüber berichtete Yle. Im Februar war eine Frau, die als Guide arbeitete, sogar tödlich mit dem Motorschlitten verunglückt.
Nach dem Tod der Frau im Februar berichteten frühere Kollegen gegenüber Yle von schlechten Arbeitsbedingungen bei dieser Firma. Die Frau sei sicher sehr müde gewesen. Kein Einzelfall, wie die jüngste Prüfung von 17 Unternehmen der Branche in ganz Finnisch Lappland nahelegt. Überstunden, zu wenig Pausen und schlechte Bezahlung fanden sich bei mehreren. Es ist auch nicht das erste Mal, dass der Saisontourismus in Lappland in der Kritik steht: Die Ausbeutung ausländischer Arbeitskräfte sei ein offenes Geheimnis, schrieb Yle erst im November 2023. Dabei kämen viele Probleme zusammen: Die rechtliche Situation sei nicht einfach, viele verstünden die Sprache nicht und würden ihre Rechte nicht kennen, manche wollen auch einfach nicht negativ auffallen.
Der Traum vom tollen Winter und seine Kehrseite
Viele Touristen träumen von einem Winterurlaub mit Schnee, Polarlicht und anderen Aktivitäten und haben auch tatsächlich traumhafte Erlebnisse. Tourismus-Forscherin Maria Hakkarainen meint gegenüber Yle, dass in Finnland die Konsumentenerfahrung höher bewertet werde als die Arbeitnehmerrechte, und die Gewerkschaften seien im Bereich Tourismus schlechter aufgestellt als in anderen Branchen.
Auch in anderer Hinsicht gab es in der auslaufenden Saison Trauriges zu berichten: Drei Personen starben beim Brand eines Hostels.