Tödlicher Hostelbrand wahrscheinlich durch Asche entzündet

Äkäslompolo (Finnland). Die finnische Unfall-Ermittlungsbehörde (OTKES) hat gestern die wahrscheinliche Ursache für den Brand im Hostel Silver Fox mitgeteilt, dem drei Menschen zum Opfer fielen. Vermutet wird, dass das Feuer sich durch entsorgte Asche in einem Schuppen direkt am Hostel entzündete (finnisch, schwedisch, englisch). Die Ermittlungen werden fortgesetzt.

Äkäslompolo gehört zur Gemeinde Kolari in Nordfinnland. Karte auf Basis von Openstreetmap

Im Zuge der Ermittlungen habe man die Ereigniskette präzisieren können, heißt es in der Mitteilung von OTKES. Begonnen hat der Brand danach in einem unbeheizten Schuppen direkt am Haus, auf Höhe der Terrasse. In dem Brandherd außerhalb des Hauses sehen die Ermittler auch eine mögliche Ursache dafür, dass die Feuermelder nicht reagiert hätten – niemand hörte einen Alarm.  Ausgeschlossen wurde inzwischen eine Ursache im Zusammenhang mit Elektrizität. Es war außerdem ein Brandmittelspürhund eingesetzt worden, es gab aber keine Anzeichen für feuergefährliche Flüssigkeiten dort.

Asche mit Schnee gekühlt und entsorgt

Grundriss der unteren Ebene. Rot eingekreist ist der Standort des Schuppens, von dem der Brand laut Ermittlern ausging. Grafik OTKES

Nach dem Ausschlussprinzip halten die Ermittler nun Asche, die dort am Abend entsorgt wurde, für die wahrscheinlichste Brandursache. Die Asche eines Lagerfeuers soll zuerst mit Schnee abgekühlt und dann in den Schuppen transportiert worden sein. Man werde weiter nachforschen, wie die übliche Praxis im Umgang mit Asche von Lagerfeuern gewesen sei, so Ermittlungsleiter Timo Naskali. Gegenüber Yle sagte er außerdem, dass in dem Schuppen die Asche von mehreren Lagerfeuern aufbewahrt war.

Schuppenkonstruktion begünstigte die Verbreitung des Feuers

Hauptzweck des Schuppens war die Lagerung von Ausrüstung eines Tourenanbieters, beispielsweise Schneeschuhe. Das Dach des Schuppens soll aus Holzbrettern bestanden haben, zwischen denen es aber Lücken gab. Dies soll dazu geführt haben, dass sich das Feuer schnell auf den Laubengang der obere Etage ausbreiten konnte.

Untersucht werden auch die Fragen der Brandsicherheit. Eine vollständige Ermittlung von OTKES dauert normalerweise  neun bis zwölf Monate.

In der bisherigen Ermittlung der Polizei hatte sich gezeigt, dass das Hostel aufgrund eines Registrierungsfehlers schon mindestens zehn Jahre lang nicht mehr auf seinen Brandschutz geprüft wurde. Bei dem Brand starben eine Finnin und zwei Frauen aus Deutschland.

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