Lawine verschüttet Eiskletterer am Gaustatoppen

Rjukan (Norwegen). Zwei Eiskletterer am Gaustatoppen in Südnorwegen sind am Freitag von einer Lawine erfasst worden. Der eine wurde schwer verletzt, konnte aber in einer über 24 Stunden andauernden Aktion gerettet werden. Der andere kam dabei um. Darüber berichtete NRK. Wie die Polizei inzwischen mitteilte, handelt es sich um zwei Männer aus Großbritannien im Alter zwischen 30 und 50 Jahren.

Karte Südnorwegen und Südschweden

Lage des Gaustatoppen in der Telemark. Karte sel/openstreetmap

Gaustatoppen bei Rjukan in der Kommune Tinn ist mit 1883 Metern der höchste Berg der Telemark. Auf der Nordostseite gibt es auf 1200 Metern Höhe Wasserfälle an einer 30-40 Meter hohen Klippe. Diese gefrieren im Winter schnell und sind ein beliebtes Ziel von Eiskletterern. Dort waren auch diese beiden Männer unterwegs. Um 13 Uhr erhielt die Polizei den Alarm, dass dort eine Lawine abgegangen sei und jemanden verschüttet habe und schickte einen Helikopter. Es stellte sich heraus, dass es sich um ein Team aus zwei Personen handelte. Aufgrund der Topografie und des schlechten Wetters hatten die Rettungskräfte jedoch Schwierigkeiten, zu den Verunglückten vorzudringen – sie versuchten es per Schneemobil, zu Fuß und auf Schneeschuhen. Es herrschte außerdem weiterhin Lawinengefahr. Sie hatte Kontakt über Handy mit der einen Person. Um 21.27 Uhr erreichten die Rettungskräfte die Verunglückten.

Übernachtung am Berg

Der Überlebende hatte seinen verschütteten Tourpartner zwar freigraben können. Nach Einschätzung der Rettungskräfte und des Arztes vor Ort war dieser jedoch nicht mehr am Leben. Der Überlebende war schwer verletzt und musste auf einer Bahre den steilen Hang hinunter abgeseilt werden. Aufgrund der Wetterverhältnisse konnte dies jedoch erst am Samstagvormittag beginnen – eine Aktion, die mehrere Stunden dauerte, bis er an einer Stelle ankam, wo er mit dem Rettungswagen abgeholt werden konnte. Um 14.17 meldete die Polizei, er werde nun mit dem Helikopter ins Krankenhaus Ullevål nach Oslo geflogen.

Der Umgekommene soll geborgen werden, sobald das Wetter es zulässt, voraussichtlich am Montag.

Unglück 2017 unter ganz anderen Umständen

Es ist nicht das erste tödliche Unglück an diesen Wasserfällen: Am 2. Januar 2017 starb dort ein 22-jähriger Brite beim Eisklettern, allerdings unter ganz anderen Umständen. Er stürzte die Klippen hinunter, als er eine abrutschende Kamera retten wollte.

Der Dienst varsom.no , betrieben vom norwegischen Wetterdienst und der Wasser- und Energiebehörde bietet unter anderem Lawinenwarnungen für alle relevanten Landesteile an.

 

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