Ausländische Minibusse in Rovaniemi: Steuertricks?

Rovaniemi (Finnland). Das Winterhalbjahr ist Hochsaison in Nordfinnland, und besonders in Rovaniemi. Zu den wichtigsten Services für Touristen gehört der Transport zwischen den Hotels und den einzelnen Aktivitäten. Dazu sind zahlreiche Minibusse im Einsatz – doch einige Unternehmen scheinen Geld sparen zu wollen und haben die Fahrzeuge nicht in Finnland registriert. Das ergab jüngst eine groß angelegte Kontrollaktion in Rovaniemi, über die Yle berichtete.

Touristen im Weihnachtsmanndorf, Rovaniemi

Es war die erste Aktion, bei der Polizei, Zoll und Steuerbehörden gemeinsam die für den Touristentransport genutzten Fahrzeuge gründlich unter die Lupe nahmen. Darunter waren 13, die im Ausland zugelassen waren, obwohl sie für finnische Unternehmen im Einsatz waren. Ein finnisches Unternehmen muss jedoch grundsätzlich seine Fahrzeuge auch in Finnland anmelden und dafür die entsprechenden Steuern zahlen. Die Kontrolle betraf mehrere Unternehmen. Alle Fahrzeuge waren dabei gerade mit Touristen unterwegs. Es handelte sich jeweils um Minibusse oder Minivans. Die Aktion war ein Versuch, gegen die sogenannte „Grauwirtschaft“ im Tourismussektor vorzugehen.

Minibusse am Bahnhof von Rovaniemi

Laut dem Vertreter der Steuerbehörde kann ein Unternehmen bis zu 10 000 Euro sparen, wenn das Fahrzeug nicht in Finnland angemeldet ist. Und das kommt offenbar durchaus häufiger vor. Es handelt sich dabei um im Ausland gekaufte oder geleaste Fahrzeuge.  Bei der Kontrolle hatten die Unternehmen dies damit verteidigt, dass diese in Finnland schwer erhältlich seien. Die Ausrüstung der Fahrzeuge soll jedoch in Ordnung gewesen sein.

Grundsätzlich ist es natürlich erlaubt, ausländische Fahrzeuge in Finnland zu fahren – das tun schließlich auch alle Touristen, die mit dem eigenen Fahrzeug kommen. Die 13 im Ausland registrierten Fahrzeuge werden nun individuell überprüft. Sollten sie keiner im Gesetz vorgesehenen Ausnahme entsprechen, müssen sie Steuern nachzahlen.

An Nordfinnlands Tourismusboom wollen viele mitverdienen. So ist die Zahl der Schneemobilsafari-Anbieter gewachsen, ebenso die der Nordlichttouren. Nicht alle davon sind empfehlenswert, und manche machen ihr Geld auch auf Kosten anderer: Gastbeitrag: Die große Freiheit – Husky-Touren im hohen Norden

 

Dieser Beitrag wurde unter Finnland, Tourismus veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert