Leipzig/Berlin. In einer Woche beginnt die Buchmesse in Leipzig (15.-18. März). Autoren aus Island, Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark werden dort im Nordischen Forum und bei der Nordischen Literaturnacht präsent sein. Manche verknüpfen dies mit einer kleinen Lesereise – so kommen Bergsveinn Birgisson, Miika Nousiainen und Satu Taskinen vorher noch nach Berlin.
Norwegen ist diesmal besonders hochrangig repräsentiert. Zum einen stellt Maja Lunde ihren frisch übersetzten Roman „Die Geschichte des Wassers“ (original: „Blå“) vor. Der Vorgänger „Die Geschichte der Bienen“(„Bienes historie“) war das meistverkaufte Buch in Deutschland 2017. Und sie kommt gemeinsam mit der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit.
Preis für Åsne Seierstad
Die norwegische Journalistin und Autorin Åsne Seierstad erhält außerdem den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung für „Einer von uns. Die Geschichte eines Massenmörders“ über das Attentat des Neonazis Anders Behring Breivik am 22. Juli 2011 in Oslo und auf der Insel Utøya, bei dem 77 Menschen starben. Diese Tat wirkt bis heute nach in Norwegen. Auf der Berlinale wurde jüngst auch ein Film, „Utøya 22. Juli“ darüber gezeigt.
Und Norwegens bekanntester Angler Lars Lenth hat mit „Der Lärm der Fische beim Fliegen“ einen satirischen Krimi über die Lachszucht geschrieben – aus Wut über die Fischindustrie, die einen Freifahrtschein habe, „alles zu verschmutzen und zu zerstören, worauf wir Norweger am stolzesten sind: unsere wunderschönen Fjorde“, wie er in einem Interview sagt.
Romane, Gedichte, Wissenschaft
Das komplette Programm im Nordischen Forum erhält aber eine ganz Reihe Höhepunkte – ob man sich nun für Romane, Gedichte, Kinderbücher, Illustration oder Literaturwissenschaft interessiert. So kommt der Isländer Sjón mit Lyrik: In „Bewegliche Berge“ enthalten ist die zuletzt in Island veröffentliche Sammlung „gráspörvar og ígulker“ („Spatzen und Seeigel“), der Zyklus „náttúruljóð“ („Naturgedichte“) sowie einige neue Gedichte aus den vergangenen drei Jahren. Übersetzt wurden sie von Tina Flecken und Betty Wahl.
Sein Landsmann Bergsveinn Birgisson bringt ein Buch mit, das auf Island schon vor 15 Jahren erschienen ist. Doch erst jetzt wurde „Landslag er aldrei asnalegt„, der erste Roman des Autors, ins Deutsche übersetzt und unter dem Titel „Die Landschaft hat immer recht“ veröffentlicht. Protagonist ist ein Fischer aus den Westfjorden. 2011 war von Bergsveinn Birgisson bereits die Liebesgeschichte „Paarungszeit“ auf Deutsch erschienen ( original: „Svar við bréfi Helgu“).
Die beiden Isländer sind gemeinsam mit einer Reihe von Autoren aus dem Nordischen Forum auch zu Gast bei der Nordischen Literaturnacht im Werk II am Freitag, 16. März, ab 19 Uhr. Bergsveinn Birgisson wird außerdem bereits einen Tag vorher, am 15. März ab 20 Uhr, bei Pankebuch in Berlin lesen.
Auch die finnischen Kollegen Miika Nousiainen („Die Wurzel alles Guten“, original „Juurihoito“) und Satu Taskinen („Kinder“- „Lapset“) nutzen die Reise nach Deutschland, um vorab noch Stopps einzulegen. Nousiainen liest aus seinem ersten ins Deutsche übersetzen Roman am 14. März ab 19 Uhr im Gemeinschaftshaus des Nordischen Botschaften in Berlin und am 15. März ab 19 Uhr in Potsdam. Satu Taskinen, die inzwischen in Wien lebt, stellt „Kinder“ am 15. März ab 19 Uhr im Finnland-Institut in Berlin vor.