Acht Gletscher in Schweden seit 2023 weggeschmolzen

Schweden. Acht kleinere Gletscher, die es 2023 auf den Satellitenbildern noch gab, sind inzwischen verschwunden. Das meldeten schwedische Medien gestern nach einem Bericht der Forschungsstation Tarfala. Unter diesen war auch der bisherige „nördlichste Gletscher Schwedens“ , Čunujökeln im Nationalpark Vadvetjåkka. Darüber berichteten SVT und SR.

Noch ist Čunujökeln auf Karten verzeichnet – in der Realität gibt es den kleinen Gletscher nicht mehr. Karte Lantmäteriet

Dass der warme Sommer 2024 außergewöhnlich folgenreich war, konnte man schon an den Messungen der in Schweden regelmäßig überwachten Gletscher sehen. Eine Auswertung der Satellitenbilder für alle rund 270 Gletscher des Landes zeigte nun, dass acht von der Liste gestrichen werden müssen, darunter der genannte im Nationalpark Vadvetjåkka an der Grenze zu Norwegen sowie Gletscher im Sarek und im Sulitjelma-Massiv. Der größte sei so groß gewesen wie sechs Fußballfelder, so Nina Kirchner, Vorstand der Forschungsstation Tarfala im Kebnekaise-Massiv. Als Grund für die Gletscherschmelze nennt Kirchner die höheren Temperaturen und weniger Schnee.

Folge einer Gletscherschmelze ist unter anderem ein veränderter Wasserhaushalt im Fjäll. 

Erst vor kurzem hatte die Forschungsstation Tarfala das Ergebnis der neuesten Messung für den vergletscherten Südgipfel des Kebnekaise bekanntgegeben: Sydtoppen verlor im Jahr 2024 3,1 Meter und 2025 weitere 1,5 Meter Eis und misst nun nur noch 2088,4 Meter über dem Meer – acht Meter unter dem felsigen Gipfel Nordtoppen. Vor 2018 war Sydtoppen höher als Nordtoppen und Schwedens höchster Gipfel. 

Auf Island wird an den geschmolzenen Okjökull mit einer Plakette erinnert:

Un-Glacier Tour am Ok: Gletscherwanderung ohne Gletscher

 

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