Sápmi. Drohnen sind aus vielen Branchen nicht mehr wegzudenken. Eine davon: Rentierhaltung. Die Nutzung des Fluggeräts erspart den Haltern viele Kilometer auf dem Schneemobil oder Quad und ersetzt manchmal auch den Hubschrauber. Darüber berichtete jüngst Yle. Auch das schwedisch-norwegische Forschungsprojekt AirHerd widmet sich dem Thema.
Wo sind meine Tiere? Bewegen sie sich innerhalb des Gebietes, das ich nutzen darf? Sind noch alle zusammen? Geht es ihnen gut? Um diese Fragen zu beantworten, mussten Rentierhalter sich in der Vergangenheit selbst dorthinbewegen. Früher auf Skiern oder zu Fuß, zuletzt mit dem Motorschlitten oder Quad oder sogar dem Hubschrauber. Heute lassen jedoch immer mehr Rentierhalter zunächst eine Drohne hinfliegen. Damit sind die Tiere schneller aufzufinden, und unnötige Wege können vermieden werden. Das spart Treibstoff, schont den Boden (im Vergleich zur Nutzung eines Quads) und das Klima. Man kann die Drohnen auch nutzen, um den Zustand von Zäunen zu inspizieren oder nach Tieren zu suchen, die Opfer von Raubtieren geworden sind.
Treiben mit Drohnen statt Hubschrauber
Um Herden fort- oder zusammenzutreiben, werden heute teilweise auch Hubschrauber eingesetzt. Auch dies wird aber zunehmend von Drohnen übernommen. Das Forschungsprojekt AirHerd sieht darin viele Vorteile, sofern die Aktion von einer Person ausgeführt wird, die Erfahrung mit Rentieren hat. Die Person könne ihr Wissen nutzen und das Stresslevel der Tiere im Vergleich zum Treiben per Helikopter reduzieren. Die Halter seien damit außerdem unabhängig von der Verfügbarkeit eines Helikopters.
Drohnen ab 1000 Euro
Eine Herausforderung dieser neuen Technologie ist der Preis. Zwar sind Drohnen heute günstig zu haben, ganz billige können jedoch nicht genug. Der von Yle interviewte finnische Rentierhalter flog eine Drohne, die mehr als 1000 Euro gekostet hatte. Es gibt auch noch avanciertere, aber noch teurere Modelle, beispielsweise mit Wärmebildkamera. Die Fertigkeit, die Drohne zu fliegen, muss man auch erst einmal erwerben. Dazu kommen mögliche rechtliche Beschränkungen für den Drohneneinsatz.
Vorteile für Boden und Klima
Dem gegenüber stehen weniger Treibstoffkosten, weniger Emissionen, weniger Bodenerosion durch Quads und weniger Kosten bei der Helikopterfirma.
Um die fliegenden Helfer beim Sommeraufenthalt im weg- und steckdosenlosen Land zu laden, hat beispielsweise Sirges Sameby dort eine Solaranlage auf einer Hütte und Batterien installiert.
Immer wieder Zufütterung: Wird das Rentier zum Haustier?