Der Buckellachs ist gekommen – aber nicht so viele wie erwartet

Norwegen. Eine riesige Fischfalle versperrt aktuell den Wasserweg im Tanafluss in Nordnorwegen. 30 000 Buckellachse wurden dort bisher herausgenommen, alle anderen Fische durften weiterreisen. Das sind mehr als in jedem anderen Fluss bisher in diesem Jahr – aber insgesamt doch weniger als erwartet. Darüber berichtete NRK.

Der Fischzaun im Tanafluss. Foto Joacim Henriksen

Der Buckellachs ist grunsätzlich ein guter Speisefisch, deswegen wurde der Pazifikfisch einst auch vor Nordwestrussland ausgesetzt. In Norwegen ist er allerdings unerwünscht, da er mit dem einheimischen Atlantiklachs um Laichplätze und Futter konkurriert. Außerdem verwest er nach dem Laichen in den Flüssen. Da der Buckellachs einen zweijährigen Lebensrhythmus hat, ist alle zwei Jahre „Buckellachs-Jahr“.

Trendwende in der Finnmark

In der Vergangenheit stiegen die Zahlen dabei immer nur an. Dieser Trend scheint in der Finnmark erstmals gebrochen. Dabei hatte man das Schlimmste befürchtet. Im Tanafluss war 2023 die Fischfalle kollabiert, und Schätzungen zufolge laichten 120 000 Buckellachse damals dort. Deshalb gelten 30 000 Buckellachse bisher als „weniger als erwartet“. 

Auch in anderen Flüssen in der Finnmark ist der Ansturm nicht so eingetreten wie befürchtet. Eine Ursache dafür könnte sein, dass in den vergangenen Jahren bereits sehr aktiv Buckellachse abgefangen wurde, so vermutet ein Vertreter der Umweltbehörde gegenüber NRK. Doch es gebe sicher noch mehr Faktoren, wie den Futterzugang und die Überlebensquote im Meer. 

Buckellachs breitet sich weiter nach Süden aus

Auffällig ist jedenfalls, dass diese Bremsung des Ansturms nur die Finnmark betrifft, die in der Vergangenheit am stärksten betroffen war. In Troms nehmen die Buckellachs- Zahlen weiter zu. Die meisten wurden bisher im Kvænangselva gefangen, 11 000 Fische. Und der unerwünschte Pazifiklachs breitet sich immer weiter nach Süden aus. In diesem Jahr soll sogar schon einer im Akerselva in Oslo gesichtet worden sein.

Bisher 150 000 Buckellachse abgefangen

2023 wurden in ganz Norwegen 250 000 Buckellachse gefangen. Damals rechnete das norwegische Institut für Naturforschung (NINA) mit 580 000 Buckellachsen, die in die norwegischen Flüsse gekommen waren.  In diesen Jahr sind bisher 150 000 Buckellachse gefangen worden, obwohl nun in immer mehr Flüssen Fischfallen installiert werden. Aber die Saison ist auch noch nicht zu Ende. Es gilt zwar als Ziel, dass diese gefangenen Fische sinnvoll verwendet werden, inwieweit dies eingelöst werden kann, ist unklar.

Eine weitere gute Nachricht vom Tanafluss: In diesem Fluss ist das Lachsangeln schon seit 2021 nicht mehr erlaubt, weil der Bestand so sehr zurückgegangen war. Nun sollen aber wieder mehr einheimische Atlantiklachse in den Fluss geschwommen sein.

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Gegen Buckellachs: 400 Meter langer Zaun quer durch den Fluss

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