Norwegen. Der US-amerikanische Flugzeugträger USS Gerald R. Ford, der als größtes Kriegsschiff der Welt gilt, ankert seit gestern in Oslo. Er soll in den nächsten Tagen weiter nach Norden fahren und Manöver mit den norwegischen Streitkräften abhalten. Die genauen Pläne würden aus Sicherheitsgründen nicht vorab bekannt gegeben, heißt es in der Pressemitteilung des norwegischen Militärs. Insgesamt gibt es mehr und größere Manöver im Norden.
Die Anwesenheit des 333 Meter langen, atomgetriebenen Flugzeugträgers im Oslofjord ist begleitet von diversen Beschränkungen und Verboten für den übrigen Schiffsverkehr und die Nutzung von Drohnen. Problematisch bei der Einfahrt war nicht die Länge, sondern der Tiefgang von 12 Metern, berichtet NRK. An Bord sind 4500 Soldaten, die nun die Chance haben, die norwegische Hauptstadt zu besichtigen, bevor es weiter in den Norden geht. Wie weit, wird nicht bekannt gegeben.
Nach der Auflösung der Sowjetunion waren lange keine US-Flugzeugträger mehr nördlich des Polarkreises vor Norwegen unterwegs gewesen. 2018 kam dann allerdings USS Harry S. Truman zum Manöver vor Nordnorwegen, 2022 Harry S. Truman und der neue britische Flugzeugträger HMS Prince of Wales.
Viele und größere Manöver im hohen Norden
Der Norden ist zurzeit häufig Schauplatz von Manövern, die auch größer ausfallen als früher. Durch den Krieg in der Ukraine haben diese neue Priorität bekommen. Ein Beispiel dafür ist sie schwedische Übung Aurora, die vom 17. April bis 11. Mai stattfand, und die größte war seit 30 Jahren. 26 000 Personen nahmen daran teil, nicht nur aus Schweden, sondern auch aus den USA, Großbritannien, Finnland, Polen, Portugal, Norwegen, Estland, Lettland, Litauen, Ukraine, Dänemark, Österreich, Deutschland und Frankreich.
Nach Pfingsten startet die nordische Luftwaffenübung Arctic Challenge Exercise, mit Basen in Norwegen (Ørland), Schweden (Luleå-Kallax) und Finnland (Rovaniemi, Pirkkala). Dazu werden Teilnehmer aus 13 Ländern und Vertreter der NATO erwartet, es ist allerdings keine NATO-Übung.
Wie der Barents Observer und High North News melden, ist aber auch die russische Nordflotte sehr aktiv, sowohl in der Barentssee als auch im Weißen Meer.
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