Reykjanes (Island). Der Vulkanausbruch, der am Mittwoch frühmorgens begann, war gestern noch in Gang, wenn auch weniger Lava floss als am Anfang. Der Lavafluss war bei diesem Ausbruch nicht das Problem – wohl aber der vulkanische Smog, isländisch „Gosmóða“ genannt, der weit verbreitet ist. Darüber berichtete RÚV. Aktuell ist deshalb schwer zu sehen, ob die verbliebenen zwei Krater noch aktiv sind.

Der vulkanische Smog, registriert von Sentinel-Satelliten am 17. Juli. Quelle Veðurstofa
Zu Beginn der Eruption waren die Blaue Lagune und Grindavík evakuiert worden. Noch am selben Tag spätabends durften die Bewohner der Blauen Lagune-Einrichtungen und die Einwohner Grindavíks wieder zurückkehren. Inzwischen ist Grindavík auch für die Allgemeinheit wieder offen. Die Lava fließt über unbebautes Gelände Richtug Fagradalsfjall. Wie bei früheren Ausbrüchen hat die Intensität nachgelassen. Gestern sah man noch Lavafontainen, die sich auf zwei Krater in der Mitte der Spalte beschränkten. aber es wurde kaum noch seismische Aktivität aufgezeichnet. In der Nacht zu heute gab es allerdings ein Erdbeben am Kleifarvatn mit der Stärke 3,5.
Verschiedene Arten von Luftbelastung
Die Luftbelastung durch den Vulkanausbruch ist allerdings umfangreich. Die entsteht aus zwei Quellen, wie der Wetterdienst erklärt:
- Gasbelastung durch Schwefeldioxid aus dem Magma, besonders stark im direkten Umfeld des Vulkans
- Vulkanischer Smog, wenn das Schwefeldioxid (SO₂) in der Atmosphäre mit Feuchtigkeit und Sauerstoff und unter dem Einfluss von Sonnenlicht zu Sulfatpartikeln (SO₄) reagiert. Dieser Smog kann auch weiter weg vom Vulkan signifikant und hartnäckig sein. Er hat sich über das ganze Land verteilt und ist auch über dem Meer zu sehen.
Welcher Landesteil von der Luftverschmutzung erfasst wird, hängt vom Wind ab. Bei wenig Wind ist die Entwicklung allerdings schwer vorherzusagen, denn auch die Hitze des Lavafeldes beeinflusst die Luftströme.
- Die aktuelle Luftqualität ist nachzusehen auf einer Seite des Umweltministeriums: Loftgæði á Íslandi
- Prognosen über die voraussichtliche Zugbahn der Gaswolke gibt es beim Wetterdienst: Gas pollution forecast
Früherer Artikel zum Thema: Wieder Vulkanausbruch auf Reykjanes – klein und günstige Lage