Küstenroute ab 2031: Fördern oder sparen?

Norwegen. Mit welchen Maßnahmen könnte der norwegische Staat lokale Reisen auf der Küstenroute von Bergen nach Kirkenes fördern – und was soll er von den Anbietern fordern? Das hat Oslo Economics auf Auftrag des Verkehrsministeriums untersucht. Die Vorschläge reichen von kleinen Änderungen bis zu verschiedenen Kürzungsmodellen. Darüber berichtete NRK.

Hurtigrutens Nordkapp vor Bodø.

Anlass für die Untersuchung ist, dass das Ende der Verträge von Hurtigruten und Havila Kystruten näherrückt und das Ministerium die nächste Ausschreibung vorbereitung muss. Beide Verträge laufen noch bis 2030 mit der Option auf ein Jahr Verlängerung. Der norwegische Staat bezuschusst den Betrieb der Küstenroute Bergen-Kirkenes als zusätzliches Verkehrsangebot an der Küste sowie zur Unterstützung des Frachtverkehrs zwischen Tromsø und Kirkenes. 

Die im Bericht veröffentlichte Statistik zeigt, dass auch 2024 weniger Menschen lokal einzelne Etappen reisten als vor Corona: 160 008 „Distanzreisende“ 2024 verglichen mit 210 370 im Jahr 2019. 2018 waren sogar 256 602 Menschen auf Kurzstrecken mit Hurtigruten unterwegs, die damals der einzige Betreiber war. Etwa 30 Prozent dieser Nutzer fahren nur bis zum nächsten oder übernächsten Hafen mit.

Zentrales Thema Automitnahme

Havila Castor vor Ørnes

Um wieder mehr Küstenbewohner auf die Fähre zu bringen, schlägt der Bericht ein Mittel vor: Es müsste verpflichtend sein, dass Autos in jedem Hafen ein- und ausgeladen werden können. Das wäre ein Vorteil in den Häfen des Nordens, die eine schlechte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel haben. So etwas bietet Hurtigruten an, Havila aber nur für Bergen und Kirkenes. Verpflichtend ist es in den aktuellen Verträgen nicht. 

Ansonsten gibt es eine Reihe von Einsparungsvorschlägen – von „einzelne Häfen auslassen“, „nur jeden zweiten Tag ein Schiff“ bis „Schiff nur zwischen Bodø und Kirkenes“. Auch eine komplette Streichung des Zuschusses wird zur Diskussion gestellt. 

Reedereien wollen keine Fahrplankürzungen

Die Pressesprecher von Hurtigruten und Havila betonen gegenüber NRK, dass sie zufrieden seien und keine Änderungen am bisherigen Rhythmus wollten und weiterhin alle 34 Häfen angelaufen würden.

Zum Bericht

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Eine Antwort zu Küstenroute ab 2031: Fördern oder sparen?

  1. Svendura sagt:

    Die Mitnahme meines Motorrads von jedem Hafen aus wäre ein echtes Argument, die Strecke zu nutzen. Finde ich gut!

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